Florenz verbietet Schlüsselkästen für Ferienwohnungen
Danach werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür hängt. Zuständig für Kontrollen ist die städtische Polizei. Laut der Bürgermeisterin von Florenz, Sara Funaro, ist der Beschluss "der Beginn eines Weges der Aufmerksamkeit für die Frage der Kurzzeitvermietungen, der Ordnung und der Sicherheit".
In Rom, Venedig und anderswo kommt es immer wieder vor, dass solche Zahlenschlösser von Aktivisten zugeklebt werden. Die Schlüsselkästen sind zum negativen Symbol für den Boom bei den Kurzzeitvermietungen im Herzen von beliebten Städten geworden. Die vielen Metallboxen, aus denen Touristen die Schlüssel für gemietete Apartments abholen, sind ein Anzeichen für die steigende Zahl von Ferienwohnungen, die auf Plattformen wie Airbnb angeboten werden, und wegen denen immer weniger leistbare Immobilien für Einheimische verfügbar sind. Mehrere andere italienische Städte überlegen, dem Beispiel von Florenz zu folgen.
In einem Rundschreiben hatte das Innenministerium in Rom im Dezember klargestellt, dass der Betreiber ausschließlich Personen mit Ausweis beherbergen darf und die Personalien der Gäste innerhalb von 24 Stunden an die örtlich zuständige Polizeidienststelle zu melden sind. Der Betreiber müsse die Gäste persönlich treffen. Vor allem angesichts des starken Besucheransturms, der in Rom und anderen Städten wegen des katholischen Jubiläumsjahrs heuer erwartet wird, sollen die Kontrollen bei Kurzzeitvermietung im gesamten Staatsgebiet verschärft werden.
Tourismus wichtiger Wirtschaftsfaktor
Italien ist als Touristendestination so gefragt wie noch nie. 235 Millionen Übernachtungen wurden von Jänner bis November 2024 gebucht, wie Italiens Fremdenverkehrsverband ENIT bekanntgab. Das entspricht einem Wachstum von 3,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Ausländische Touristinnen und Touristen gaben in dem Zeitraum 28,7 Milliarden Euro in Italien aus. Im Jahr 2024 machte der Tourismus 10,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. 13 Prozent der Arbeitsplätze sind den ENIT-Angaben zufolge dem Tourismus zu verdanken.
Zusammenfassung
- Der Tourismus boomt in Italien mit 235 Millionen Übernachtungen von Januar bis November 2024, was einem Wachstum von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ausländische Touristen gaben in diesem Zeitraum 28,7 Milliarden Euro aus.
- Das Verbot der Schlüsselkasten ist Teil einer größeren Initiative zur Regelung der Kurzzeitvermietungen, die auch in anderen Städten wie Rom und Venedig umgesetzt werden könnte. Der Tourismus trägt 10,8 Prozent zum BIP Italiens bei.