Brandstiftung aus Liebeskummer: Feuerwehrfrau verurteilt
Zudem wurde Bewährungshilfe angeordnet. Auch muss sie Schadenersatz von knapp 144.000 Euro zahlen. Die 19-Jährige hat zwischen 30. April und 6. Mai drei Brände im Bezirk Urfahr-Umgebung gelegt. Als Motiv gab sie Liebeskummer an und zeigte sich im Prozess geständig.
Gesamtschaden von über 150.000 Euro
Am 30. April steckte die Angeklagte zwei Holzstöße in einem Wald in Brand. Am 4. Mai habe sie, so der Staatsanwalt weiter, dann in einem Stadel Stroh angezündet. Dieser brannte mit den darin gelagerten Gegenständen total aus. Am 6. Mai legte sie schließlich mit Reisig in einem Nebengebäude Feuer.
Das Haus und ein davor abgestellter Pkw brannten völlig ab. Es sei bei den drei Bränden "ein Gesamtschaden von weit über 150.000 Euro entstanden", hielt der Staatsanwalt fest.
Zwei Tage nach dem letzten Brand wurde die 19-Jährige am 8. Mai festgenommen und über sie die U-Haft verhängt. Eine Auswertung ihrer Handydaten ergab, dass sie zu den Tatzeiten immer in der Nähe der Brandobjekte gewesen war. In zwei Fällen hat sie nach den Brandlegungen bei den Betroffenen angeläutet und ihnen gesagt, dass es brenne. Dies wurde ihr von der Richterin auch mildernd bei dem Urteil angerechnet.
Angeklagte legte bereits vor Jahren mehrere Brände
Der Staatsanwalt strich in der Verhandlung heraus, dass die Angeklagte "nicht das erste Mal in dieser Art auffällig" geworden sei. Bereits vor drei Jahren habe es schon mal eine Serie von kleineren Bränden gegeben, für die sie verantwortlich gewesen war. Das Verfahren wurde diversionell erledigt. Aufgrund dieser Vorgeschichte und ihres Geständnisses gehe es in dem Prozess nur um "die Frage der Strafe", meinte der Staatsanwalt.
Auch der Verteidiger hob hervor, dass seine Mandantin "voll inhaltlich geständig" sei und "kein umfangreiches Beweisverfahren" nötig sei. Vielmehr seien "Motivlage und psychische Verfasstheit zur Tatzeit für das Verfahren relevant". Sein Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit wurde von der Richterin abgelehnt.
Motiv: 19-Jährige wollte Freund bei Löscharbeiten sehen
Mit neun Jahren ging die Angeklagte zur Freiwilligen Feuerwehr. Dass eine Brandlegung einen hohen Sachschaden verursacht, sei ihr bewusst gewesen. Doch sie habe sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden. "Ich war in einer Beziehung und abhängig von ihm. Ich konnte ohne ihn nicht leben", berichtete die junge Frau.
"Von heute auf morgen" habe er sich dann nicht mehr gemeldet. "Ich war verzweifelt. Wusste nicht, wie ich mit ihm in Kontakt kommen kann", begründete sie, warum sie dreimal Feuer gelegt habe. Denn ihr Freund war auch bei der Feuerwehr und sie glaubte, ihn bei den Löscharbeiten, bei denen auch sie dabei war, zu treffen. "Ich wollte natürlich niemanden verletzen", versicherte sie auf Nachfrage ihres Verteidigers und entschuldigte sich für ihrer Taten.
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Zusammenfassung
- Eine Feuerwehrfrau ist am Freitag in Linz wegen Brandstiftung und schwerer Sachbeschädigung rechtskräftig zu 24 Monaten Haft, 16 davon bedingt mit einer Probezeit auf drei Jahre, verurteilt worden.
- Zudem wurde Bewährungshilfe angeordnet. Auch muss sie Schadenersatz von knapp 144.000 Euro zahlen.
- Die 19-Jährige hat zwischen 30. April und 6. Mai drei Brände im Bezirk Urfahr-Umgebung gelegt.
- Als Motiv gab sie Liebeskummer an und zeigte sich im Prozess geständig.