Festival-Chef nach Hamas-Massaker: "Wir werden wieder tanzen"
Tausende Menschen aus verschiedenen Ländern besuchten das Supernova-Festival in der israelischen Negev-Wüste. Es befand sich in der Nähe des Kibbuz Re'im und nur wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Vor Beginn am Freitag zeigten sich die Veranstalter in den sozialen Medien euphorisch. Samstagfrüh, dem 7. Oktober, war plötzlich Raketenalarm zu hören.
"Kamen um zu morden und zu töten"
Was dann passierte, wird Rami Shmuel nie vergessen. Er ist einer der Organisatoren des Festivals und kam kurz nach dem Terrorangriff der Hamas zurück auf das Festivalgelände.
"Wir sahen menschliche Leichen, auf dem Boden, auf dem Feld. Nackte Frauen, niedergemetzelt, ermordet, hingerichtet", erinnert er sich an die schrecklichen Bilder. Die Hamas-Terroristen hätten das Gelände nur mit einem Ziel gestürmt: "Um zu morden und zu töten", so Shmuel.
"Sie entführten, vergewaltigten und erniedrigten junge Menschen, deren einziges Verbrechen darin bestand, dass sie tanzten und für ein paar Stunden glücklich sein wollten", sagt er.
Was er mit seinen Augen sah, sollte die ganze Welt wissen und davon schockiert sein. Über 360 Menschen wurden getötet, man habe tagelang nach ihnen gesucht. Shmuel habe selbst einige der Opfer persönlich gekannt.
Klare "Nein" für Kritik an Israels Verteidigungsoffensive
Seit dieser Attacke führt Israel eine groß angelegte Offensive zur Verteidigung im Gazastreifen durch, wobei auch tausende palästinensische Zivilisten ums Leben kamen.
Die seither aufkeimende Kritik an seinem Land kann Shmuel nicht nachvollziehen. "Ich glaube nicht, dass es humanere Streitkräfte als die israelische Armee gibt", meint er. Die israelische Regierung unternehme auch humanitäre Anstrengungen.
"Werden auch von Netanjahu Antworten verlangen"
Auch der Druck auf Israels Premier Benjamin Netanjahu stieg. Die Politik in "Zeiten des Krieges" infrage zu stellen, befindet Shmuel aber für nicht richtig.
Er glaube aber, dass es "einen großen Fehler" bei der Analyse der Informationen über den Angriff der Hamas gab. Man werde in der Zukunft Antworten verlangen, auch von Netanjahu, so Shmuel.
Trotz der schrecklichen Ereignisse vom 7. Oktober glaubt Shmuel an eine Zukunft, in der noch größere Festivals und Shows stattfinden können. "Wir werden wieder tanzen, niemand wird uns stoppen, nicht einmal die Hamas", sagt er.
Zusammenfassung
- Rami Shmuel ist Organisator des israelischen Supernova-Festivals, auf dem die Hamas am 7. Oktober einen Terror-Angriff verübte.
- Die Bilder, die er an diesem Tag zu Gesicht bekam, werde er nie vergessen, sagt er im Newsroom LIVE Interview.
- Trotz des schrecklichen Ereignisses, glaubt er an eine Zukunft, in der ein solches Festival wieder stattfinden kann.
- Zuvor müsse man aber "gegen den Terror vorgehen".