Fehler der Behörden im Fall Hildmann: Auslieferung doch möglich

Wie der "Stern" berichtet, ist der Berliner Generalstaatsanwaltschaft im Fall Attila Hildmann ein Ermittlungsfehler passiert. Entgegen früherer Aussagen der Behörde hat der geflohene Rechtsextremist gar keine türkische Staatsbürgerschaft. Damit könnte der ehemalige Promikoch eigentlich nach Deutschland ausgeliefert werden, berichtet der "Stern". 

Seit Dezember 2020 ist Hildmann auf der Flucht. Seit Februar 2021 gibt es in Deutschland einen Haftbefehl gegen ihn - er steht auf der Fahndungsliste von Europol und Interpol. Gesucht wird er wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Beleidigung. Außerdem soll er Zeichen von verfassungswidrigen oder terroristischen Organisationen verwendet haben.

Mehrere Ermittlungsfehler

Bisher hatte sich Deutschland nicht um die Auslieferung Hildmanns aus der Türkei bemüht, schreibt der "Stern". Denn die Berliner Staatsanwaltschaft habe immer behauptet, Hildmann habe neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft. Das soll sich aber als Fehler herausgestellt haben. 

Ob nun ein Auslieferungsansuchen an die Türkei gestellt worden ist, konnte der "Stern" noch nicht in Erfahrung bringen. 

Der Ermittlungsfehler im Bezug auf die Staatsbürgerschaft ist nur eines von vielen Versäumnissen der Behörden im Fall Hildmann. In mehreren Fällen sollen Justizmitarbeiter Hildmann in der Vergangenheit mit internen Informationen versorgt haben. Gegen eine ehemalige Mitarbeiterin der Berliner Justiz wird deswegen bereits seit Monaten ermittelt. Der inzwischen fristlos gekündigten Angestellten der IT-Abteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin wird die Verletzung des Dienstgeheimnisses und versuchte Strafvereitelung vorgeworfen.