EU-Rechnungshof will mehr Luftqualität in Kommunen
"Die Luftqualität in Ballungsräumen hat sich zwar verbessert, aber die Einhaltung der künftigen Grenzwerte wird schwierig", erklärte der Rechnungshof weiter. Diese Grenzwerte sinken im Jahr 2030 drastisch: Die Obergrenze für Stickstoffdioxid wird halbiert, der Grenzwert für Feinstaub sinkt um mehr als die Hälfte. Selbst diese Ziele bleiben allerdings hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WTO) zurück.
Geplante Maßnahmen der Städte wie Fahrradstraßen oder Umweltzonen scheitern nach Einschätzung des Rechnungshofs nicht zuletzt am Widerstand von Anrainern, die über eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit klagen. Probleme seien zudem eine teils schlechte Koordinierung der Behörden oder Zweifel an der Wirksamkeit der Vorhaben. "Die europäischen Städte tun sich schwer damit, wirksame Maßnahmen zu ergreifen", urteilte der Rechnungshof.
Nach Angaben der EU-Umweltagentur sterben jedes Jahr mindestens 250.000 Menschen in Europa frühzeitig durch die Luftverschmutzung. Demnach sind dabei Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon die schlimmsten Schadstoffe. Luftverschmutzung kann auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen wie etwa Herzkreislauf- oder Atemwegserkrankungen führen.
Zusammenfassung
- Der EU-Rechnungshof fordert europäische Kommunen zu größeren Anstrengungen für bessere Luftqualität auf, da die Stickstoffdioxid-Belastung durch den Straßenverkehr in vielen Städten weiterhin hoch ist.
- Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub werden bis 2030 drastisch gesenkt, bleiben jedoch hinter den Empfehlungen der WHO zurück, was die Einhaltung erschwert.
- Mindestens 250.000 Menschen sterben in Europa jährlich frühzeitig durch Luftverschmutzung, wobei Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon die schlimmsten Schadstoffe sind.