APA/APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC

Erstmals Taubwarane in Schönbrunn zu bewundern

Erstmals sind im Tiergarten Schönbrunn seltene Taubwarane im Terrarienhaus zu sehen. Über viele Jahre hinweg waren die faszinierenden Reptilien hinter den Kulissen des Regenwaldhauses untergebracht und wurden dort erfolgreich nachgezüchtet, hieß es am Donnerstag.

"Taubwarane sehen aus wie kleine Drachen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Regenwäldern Borneos, bekommt man sie jedoch so gut wie nie zu Gesicht", so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Die wenigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass sie sich bevorzugt in der Nähe klarer Fließgewässer mit steinigem Untergrund aufhalten. "Leider gelten sie gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet."

Mit der Haltung bedrohter Taubwarane und seinem Beitrag zur Initiative "Reverse the Red" setze sich Schönbrunn gezielt für den internationalen Artenschutz ein. Während die Taubwarane im Tiergarten ein neues Zuhause bekommen haben, schrumpfen die natürlichen Lebensräume unzähliger Tierarten unaufhörlich weiter. Der Verlust geeigneter Habitate, verursacht durch menschliche Aktivitäten, zählt zu den größten Bedrohungsfaktoren für Wildtiere - auch für die Taubwarane. Immer wieder werden die nachtaktiven Reptilien in Bewässerungsgräben von Ölpalm-Plantagen und Reisfeldern gefunden, denen der Regenwald weichen musste.

In den vergangenen Wochen wurde ein Terrarium sorgfältig an die Bedürfnisse dieser semiaquatischen Reptilien angepasst und bepflanzt. Ein interessantes Merkmal der Taubwarane ist das Fehlen von Ohröffnungen - dieser Besonderheit verdanken sie ihren Namen. Dennoch sind die Tiere in der Lage zu hören.

Zusammenfassung
  • Erstmals sind im Tiergarten Schönbrunn seltene Taubwarane im Terrarienhaus zu sehen, nachdem sie erfolgreich im Regenwaldhaus nachgezüchtet wurden.
  • Die stark gefährdeten Taubwarane, die wie kleine Drachen aussehen, leben in der Natur in den Regenwäldern Borneos und bevorzugen klare Fließgewässer.
  • Der Tiergarten beteiligt sich an der Initiative 'Reverse the Red', um den internationalen Artenschutz zu unterstützen, während der Verlust von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten eine große Bedrohung darstellt.