Erste Hirtenschule entsteht in italienischer Bergregion
Hunderte Anfragen sind vor Beginn des Kurses eingetroffen, der einen theoretischen Teil und einen einmonatigen Aufenthalt mit einer Schafsherde in den Apennin-Wäldern im April vorsieht. "Wir werden von Anfragen von Personen überflutet, die ein neues Leben beginnen wollen. Wir sind froh, wenn unsere Schüler in Zukunft mit einer eigenen Viehzucht hier oder anderswo beginnen wollen", sagte Luca Santini, Präsident des Nationalparks, der Tageszeitung "La Stampa".
Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer werden auf der Grundlage ihrer bisherigen Erfahrungen und ihrer Motivation ausgewählt. Den angehenden Schäferinnen und Schäfern wird für die Dauer des theoretischen Kurses eine kostenlose Unterkunft in den Einrichtungen des Nationalparks oder in unmittelbarer Nähe angeboten, auf den am Projekt beteiligten Höfen oder in nahe gelegenen Einrichtungen. Finanziert wird die Veranstaltung von der EU sowie von lokalen Institutionen.
Besonderes Augenmerk soll aktuellen Themen gelten, mit denen die Bergwelt konfrontiert ist, darunter die Bewältigung von Problemen mit Raubtieren, die Milderung der negativen Auswirkungen des Klimawandels und die Verbesserung der Ökosystemleistungen im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt und dem Ressourcenschutz. Vier Ausbildungskurse sind bis 2027 geplant.
Die Einrichtung einer Schule für neue Hirten und Viehzüchter soll dazu beitragen, dem stockenden Generationenwechsel entgegenzuwirken, unter dem der Sektor insbesondere in den Berggebieten leidet. Die Hirtenschule orientiert sich an anderen europäischen Erfahrungen, allen voran in Spanien.
Zusammenfassung
- In Italien entsteht die erste Schule für Hirten.
- Am Apennin zwischen der Region Emilia Romagna und der Toskana startet im April ein Kurs zur Ausbildung von Personen, die ein neues Leben als Schäferin oder Schäfer beginnen wollen.
- Organisiert wird das Programm, das in einer ersten Phase nur sechs Personen offensteht, vom Nationalpark, der die Casentinesi-Wälder am Apennin zwischen den Provinzen Arezzo, Florenz und Forli verwaltet.