APA/MAX SLOVENCIK

Bluttat in NÖ: Keller wird weiter untersucht

Nach den schrecklichen Ereignissen im Weinviertel am Wochenende dauern die Untersuchungen weiter an. Eine Frau wurde mit Stichwunden gefunden und starb, ein Mann verschanzte sich in einem Keller und zündete einen Sprengsatz – auch er ist tot.

Die Ermittlungen der Kriminalbeamten in der Weinviertler Stadtgemeinde Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) gehen weiter. Am Sonntag wurde eine männliche Leiche aus dem einsturzgefährdeten Kellerstollen mit Hilfe eines Roboters geborgen. Dass es sich bei dem Leblosen um den verdächtigen 59-jährigen Slowaken handelt, wird angenommen. Das Ergebnis einer Obduktion stand noch aus.

In dem Haus und vor allem in Kellerstollen sind weiterhin Durchsuchungen im Gang gewesen, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Dienstag in der Früh. Der Chefinspektor sprach in diesem Zusammenhang auch von der "Sicherstellung von Stoffen".

Schwer verletzter Cobra-Beamter noch länger im Spital

"Den Umständen entsprechend gut" geht es Baumschlager zufolge dem am Samstag bei einem versuchten Zugriff schwer verletzten Cobra-Beamten. "Das Augenlicht bleibt erhalten." Der verdächtige Slowake hatte einen Sprengsatz gezündet.

Der Beamte des Einsatzkommandos erlitt laut dem Polizeisprecher auch Brüche am rechten Fuß. Er werde noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben müssen. Sein leicht verletzter Kollege versehe bereits wieder Dienst, teilte Baumschlager zudem mit.

Video: Verdächtiger mit "Revolver in der Bauchtasche"

Frau mit Stichwunden, Mann verschanzte sich

Die 65-Jährige war am Freitagnachmittag mit Stichwunden in einem Weingarten im Gebiet der Stadtgemeinde Zistersdorf aufgefunden worden. Der Slowake soll die Tat verübt haben. Zwischen der Frau und dem Beschuldigten bestand ein Bekanntschaftsverhältnis. Der 59-Jährige verschanzte sich in der Folge über Stunden hinweg in dem Kellerstollen in Gösting.

Samstagfrüh verhinderte der Mann durch Zünden eines Sprengsatzes einen Zugriff durch die Cobra. In den Nachmittagsstunden wurde in dem Stollen schließlich die Männerleiche entdeckt. Dazu war technisches Equipment in den Kellerbereich eingeführt worden. Die Bergung des Toten erfolgte am Sonntagnachmittag mittels Roboter.

Es dürfte Suizid vorliegen. Der Beschuldigte war im Ausland wegen illegalen Besitzes von Waffen und Substanzen aufgefallen und beamtshandelt worden.

Sind Sie Opfer von Gewalt oder kennen Sie jemanden? Hier finden Sie Hilfe:

Frauen-Helpline: 0800/222 555
Gewaltschutzzentrum: 0800/700 217
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
Männerberatung Wien: 01/603 28 28
Rat auf Draht - Hilfe für Kinder & Jugendliche: 147
Im Fall von akuter Gewalt: Polizei-Notruf: 133

Notrufnummern bei häuslicher Gewalt

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ribbon Zusammenfassung
  • Eine 65-jährige Frau wurde am Freitagnachmittag mit Stichwunden in Zistersdorf tot aufgefunden. Der verdächtige 59-jährige Slowake verschanzte sich anschließend in einem Kellerstollen in Gösting.
  • Bei einem versuchten Zugriff am Samstag zündete der Verdächtige einen Sprengsatz, wodurch ein Cobra-Beamter schwer verletzt wurde. Der Beamte erlitt Brüche am rechten Fuß und wird noch im Krankenhaus behandelt.
  • Die Leiche des Verdächtigen wurde am Samstagnachmittag in dem Kellerstollen entdeckt, vermutlich handelte es sich um Suizid. Die Ermittlungen dauern an und die Obduktionsergebnisse stehen noch aus.