Erbgut von sechs Menschenaffen vollständig entschlüsselt
Die Genomsequenzen weisen den Angaben zufolge eine sehr geringe Fehlerquote auf. Im Schnitt liege sie bei weniger als einem Fehler pro 500.000 Basenpaaren. Insgesamt wurden 215 Chromosomen lückenlos entschlüsselt. Das Genom des Menschen war bereits im Jahr 2001 entschlüsselt worden. Seither gab es immer wieder Anstrengungen, auch Primatengenome zu entschlüsseln. Bisher wiesen frühere Studien aber Lücken auf.
Der Erfolg gelang nun mithilfe neuer Sequenzier- und Analysemethoden, wie es weiter hieß. Mit den neuen Daten hätten frühere Analysen erheblich verfeinert werden können. Diese Daten ermöglichten nun ein besseres Verständnis der genetischen Verwandtschaft dieser Arten, aber auch ihrer Ähnlichkeit zum Menschen.
"Mit diesen neuen Genomdaten, die ja den Bauplan aller Körperzellen darstellen, können wir nun auch besser erforschen, warum manche Krankheitserreger leichter auf andere Arten - und somit auch auf den Menschen - überspringen können", erklärte Studienmitautor Tobias Lenz vom Fachbereich Biologie der Universität Hamburg.
Die Studie erschien in der Fachzeitschrift "Nature". Die Leitung hatte der Wissenschafter Evan Eichler von der University of Washington in den USA.
Zusammenfassung
- Ein internationales Forschungsteam hat erstmals die Genome von sechs Menschenaffenarten, darunter Schimpanse und Gorilla, vollständig entschlüsselt.
- Die Genomsequenzen weisen eine sehr geringe Fehlerquote mit weniger als einem Fehler pro 500.000 Basenpaaren auf, und insgesamt wurden 215 Chromosomen lückenlos entschlüsselt.
- Diese Daten ermöglichen ein besseres Verständnis der genetischen Verwandtschaft der Arten und ihrer Ähnlichkeit zum Menschen, was auch die Erforschung von Krankheitserregern erleichtert.