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ESC-Gerüchte auf Social Media: Wurde Belgien disqualifiziert?

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Belgiens Song-Contest-Kandidat steht nicht im Finale am Samstag. Das könnte mit einer Protestaktion eines belgischen TV-Senders beim zweiten Halbfinale am Donnerstag zu tun haben, mutmaßen Fans auf Social Media.

Der Nahost-Konflikt wirft einen politischen Schatten auf den Eurovision Song Contest in Malmö. Schon vorab und auch während des zweiten Halbfinales am Donnerstag, bei dem auch Israels Kandidatin Eden Golan antrat, kam es zu Protesten. In der Halle reagierten viele mit Buhrufen auf den Auftritt der Israelin. 

Eine Protestaktion hatte am Donnerstag in den sozialen Netzwerken besonders für Aufregung gesorgt. Im belgischen TV-Sender VRT soll es zu Unterbrechungen durch die Gewerkschaft gekommen sein. Vor und nach Israels Auftritt im Halbfinale soll plötzlich eine Nachricht der Gewerkschaft eingeblendet worden sein. In anderen Berichten heißt es, dass die Einblendung vor und nach der Sendung zu sehen war.

"Wir verurteilen die Menschenrechtsverletzungen durch Israel. Israel zerstört die Pressefreiheit. Deswegen stoppen wir die Übertragung für einen Moment. #CeasefireNow #StopGenocide", hieß es darin. Die News-Seite des Senders "VRT.be" hatte am Freitag selbst darüber berichtet.

Auf Facebook sprach sich der Chef der Gewerkschaft noch am Donnerstag dafür aus, dass Israel nicht am Song Contest hätte teilnehmen dürfen. Der Fehler liege bei der EBU (European Broadcast Union), "aber die Übertragung ist eine politische Entscheidung der VRT". Die Geschäftsführung des Senders sei von der Aktion im Vorfeld informiert gewesen, sagte ein Sprecher der News-Seite. 

Wurde Belgien disqualifiziert? 

In den sozialen Netzwerken wurde gemutmaßt, dass diese Aktion zur Disqualifizierung des belgischen Kandidaten Mustii geführt hatte. Mustii hatte es mit seinem Song "Before the Party is Over" nicht ins ESC-Finale geschafft. Die EBU - die den Song Contest veranstaltet - hatte sich bisher nicht dazu gemeldet. 

Israel-Kandidatin ausgebuht

Unterdes klettert Israels ESC-Beitrag in den Wettquoten auf Platz zwei und liegt damit auf Siegeskurs. Dabei stand die 20-Jährige beim Halbfinale in Malmö am Donnerstag massiv unter Druck ob des Gaza-Krieges.

In der Halle wurde die Sängerin immer wieder von Teilen des Publikums ausgebuht, während der Übertragung wurden die Buhrufe mit voraufgezeichnetem Applaus überdeckt.

In der ESC-Woche sind zahlreiche Protestveranstaltungen in Malmö gegen die Zulassung Israels zum Bewerb angesetzt. Dazu zählte auch ein Demonstrationszug am Donnerstag mit Tausenden Teilnehmenden, darunter "Fridays for Future"-Ikone Greta Thunberg. Ein weiterer soll am Finaltag folgen.

Video: Proteste beim ESC

ribbon Zusammenfassung
  • Belgiens Song-Contest-Kandidat steht nicht im Finale am Samstag.
  • Das könnte mit einer Protestaktion eines belgischen TV-Senders beim zweiten Halbfinale am Donnerstag zu tun haben, mutmaßen Fans auf Social Media.
  • Vor und nach Israels Auftritt im Halbfinale soll plötzlich eine Nachricht der Gewerkschaft eingeblendet worden sein. Darin wurde zu einer Waffenruhe in Gaza aufgerufen.
  • Die EBU - die den Song Contest veranstaltet - hatte sich bisher nicht dazu gemeldet. 
  • Unterdes klettert Israels ESC-Beitrag in den Wettquoten auf Platz Zwei und liegt damit auf Siegeskurs.

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