APA/APA (AFP)/DANIEL ROLAND

Crystal Meth im Pfarrhof: Priester beichtete bei Polizei

Jener 38-jährige polnische Priester, der in Niederösterreich Methamphetamin für den Weiterverkauf hergestellt haben soll, zeigte sich gegenüber der Polizei geständig. Er sitzt in U-Haft und wurde von seinem Dienst abgezogen.

In den sozialen Medien werden in der Causa schon Vergleiche mit der US-Serie "Breaking Bad" gezogen. Doch das Drogenlabor, das die Polizei aushob, befand sich nicht in der Würste von New Mexico, sondern im niederösterreichischen Waldviertel. 

Tatort war kein Wohnwagen, sondern ein Pfarrhof und der mutmaßliche Täter kein Chemielehrer, sondern ein Pfarrer. 

"Crystal Meth" im Pfarrhof

In der Vorwoche wurde bekannt, dass ein 38-jährige Priester aus Polen, der seit 2021 in einer Pfarre im Waldviertel tätig ist, im Pfarrheim versucht haben soll, Methamphetamin - also Crystal Meth für den Weiterverkauf herzustellen. 

Im betroffenen Pfarrhof ging eine von der Staatsanwaltschaft Krems angeordnete Hausdurchsuchung über die Bühne. Entdeckt und sichergestellt wurden Drogenausgangsstoffe sowie Laborequipment. Der Priester und ein möglicher Komplize wurden festgenommen und mittlerweile in Untersuchungshaft genommen

Komplize nicht aus Kirchenkreisen

Polizeisprecher Stefan Loidl teilte am Dienstag mit, dass sich der Priester geständig gezeigt habe. Bei seinem mutmaßlichen Komplizen soll es sich um einen 30-jährigen Iraker aus Wien handeln, der nicht aus Kirchenkreisen kommen dürfte. Auch er sitzt in U-Haft, sei aber nur teilweise geständig, so die Polizei. 

Nach Erkenntnissen der Ermittler sollen bei der Produktion von Crystal Meth nicht alle der notwendigen Arbeitsschritte abgeschlossen worden sein. Die Handlungen dürften also bis zum Einschreiten der Polizei im Grunde in einem Versuchsstadium geblieben sein.

Priester "entpflichtet"

Der Priester sei "umgehend von seinem Dienst in der Diözese St. Pölten entpflichtet" worden, weiters sei "ihm jegliche seelsorgliche Tätigkeit in der Diözese untersagt" worden, hieß es in einer Stellungnahme der Diözese St. Pölten. Der Gottesmann sei Priester der Erzdiözese Warschau, die indes ihrerseits weitere Schritte in Aussicht stellte.

Video: Meth-Labor im Pfarrhaus

ribbon Zusammenfassung
  • Jener 38-jährige polnische Priester, der in Niederösterreich Methamphetamin für den Weiterverkauf hergestellt haben soll, zeigte sich gegenüber der Polizei geständig.
  • Er sitzt in U-Haft und wurde von seinem Dienst abgezogen.
  • Bei seinem mutmaßlichen Komplizen soll es sich um einen 30-jährigen Iraker aus Wien handeln, der nicht aus Kirchenkreisen kommen dürfte. Auch er sitzt in U-Haft, sei aber nur teilweise geständig, so die Polizei.