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Herbst-Welle: Wie gefährlich ist die neue Corona-Variante XEC?

Fast 13.000 Österreicher:innen sind aktuell mit einer Corona-Infektion im Krankenstand. Mehr als 750 Menschen hat es zuletzt besonders hart getroffen - sie lagen mit Lungenentzündungen im Spital. Sorgt die neueste Covid-Variante für schwerere Verläufe?

Genau 773 Menschen mussten Anfang Oktober mit einer Lungenentzündung im Zusammenhang mit Covid ins Spital. 24 von ihnen wurden sogar auf der Intensivstation betreut, wie das Dashboard für schwere, akute respiratorische Infektionen (SARI) zeigt.

"Aktuell befinden sich wieder mehr Menschen aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Spital", schilderte der Lungenarzt Arschang Valipour am Donnerstag.

"Wir gehen davon aus, dass der Anteil von spitalspflichtigen Erkrankungen in den nächsten Wochen noch weiter zunehmen wird", so der Mediziner in einer Erklärung des Karl Landsteiner Instituts (KLI) für Lungenforschung in Wien. 

Seit Kurzem steht ein neuer Impfstoff zur Verfügung, der an die Variante KP.2 angepasst ist. Es zahle sich laut Valipour auch mitten in der aktuellen Herbst-Welle aus, sich impfen zu lassen und sich damit vor schweren Krankheitsverläufen und Hospitalisierung zu schützen. 

Wie gefährlich ist die XEC-Variante?

Der aktuelle Impfstoff soll auch einen guten Schutz gegen die allerneueste Corona-Variante bieten: XEC. Aus Deutschland, wo sich die Mutation zuerst ausgebreitet hatte, schwappten Anekdoten über besonders starke Symptome und Margen-Darm-Probleme bis zu uns. Mediziner:innen bezweifeln die Berichte allerdings. 

 Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der Medizinischen Universität Wien, hat mit dem "Falter" über die XEC-Variante gesprochen. "Die Symptome haben sich nicht geändert", ist sie sich sicher. "Ein bestimmter Prozentsatz an Erkrankten hat immer unter Magen-Darm-Beschwerden gelitten. Das hat sich nicht geändert."

XEC verursache eine "breite Palette von milden Erkältungssymptomen bis zu schweren Lungenentzündungen", so Redlberger-Fritz im "Falter"-Interview.

Das SARI-Dashboard zeige auch bei der aktuellen Welle schwere Verläufe, allerdings seien im Vergleich zu 2023 insgesamt weniger Spitalsaufenthalte zu beobachten. 

Die Covid-Welle ist derweil etwas früher bei uns angekommen als im Vorjahr und man stehe laut Redlberger-Fritz erst am Beginn. Etwa zwölf Wochen stünden noch bevor. Im Sentinel-System, das die Verbreitung von Viren beobachtet, mache Corona im Moment jede dritte Probe aus.

Kostenlose Schnelltests für Risikogruppen

Das Karl Landsteiner Institut empfiehlt Risikogruppen aktuell das Tragen von Masken und rät dazu, sich bei Symptomen rasch testen zu lassen.

Neben Personen ab 60 Jahren haben auch Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie immunsupprimierte Personen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf und erhalten Schnelltests kostenlos.

Bei einem positiven Ergebnis können antivirale Medikamente gegen Covid-19 verschrieben werden. Diese sollten bald nach Symptombeginn eingenommen werden.

Hunderttausende Krankenstände

Neben Corona machen den Österreicher:innen derzeit auch die Grippe und andere Erkältungskrankheiten zu schaffen. 286.000 Menschen sind krankgemeldet

Auch Redlberger-Fritz plädiert dafür, sich jetzt impfen zu lassen - auch gegen die Grippe. Bei dieser steht nämlich voraussichtlich im Dezember eine größere Welle bevor.

Video: Café Puls Sprechstunde zu Grippe, Corona und Erkältung

ribbon Zusammenfassung
  • Fast 13.000 Österreicher:innen sind aktuell mit einer Corona-Infektion im Krankenstand.
  • Mehr als 750 Menschen hat es besonders hart getroffen - sie liegen mit Lungenentzündungen im Spital.
  • Sorgt die neueste Covid-Variante für schwerere Verläufe?