APA/PETER KOLB

Zwei Tote nach Schüssen in Grazer Anwaltskanzlei

In der Grazer Innenstadt lief am Freitag ein Großeinsatz der Polizei. In einer Anwaltskanzlei fielen Schüsse, zwei Menschen sind tot. Ein 29-Jähriger soll zuerst eine 23-Jährige und dann sich selbst erschossen haben.

In einer Rechtsanwaltskanzlei in der Grazer Innenstadt soll der Tatverdächtige am Freitag gegen 11.30 Uhr das Feuer auf die junge Frau eröffnet haben. Der 29-Jährige aus Graz soll die Langwaffe, mit der geschossen wurde, legal besessen haben. 

Video: Zwei Tote in Graz

Bei der getöteten 23-Jährigen handelt es sich laut Polizei um eine Angestellte der Anwaltskanzlei. Kolleg:innen hatten die Schüsse wahrgenommen und umgehend die Einsatzkräfte alarmiert. Bei deren Eintreffen am Tatort waren die beiden Personen bereits tot, heißt es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark.

Die Polizei meldete Freitagmittag zunächst auf X (ehemals Twitter), dass "eine Person in einem Gebäude mit einer Schusswaffe hantiert" haben soll.

In einer Aussendung bestätigte sie schließlich mehrere Schüsse in einer Anwaltskanzlei in der Kaiserfeldgasse. Im Gespräch mit PULS 24 erklärte ein Sprecher der Polizei Steiermark zunächst, dass es "zwei Schwerstverletzte" gibt. 

Am Nachmittag hatte die Polizei schließlich gegenüber der "Kleinen Zeitung" bestätigt, dass es zwei Todesopfer gibt.

Großeinsatz in der Grazer Innenstadt

In der Grazer Innenstadt lief nach den Schüssen um die Mittagszeit ein Großeinsatz der Polizei. Auch die Cobra, weitere Spezialeinheiten und Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Rund um die Kaiserfeldgasse gab es großräumige Straßensperren.

Die "Kleine Zeitung" zitiert eine Mitarbeiterin aus einem an die Anwaltskanzlei angrenzenden Büro, die "drei Klescher" gehört haben will.

Wie die Polizei schildert, soll der 29-Jährige zunächst mehrfach auf sein Opfer geschossen haben. Danach habe er die Waffe auf sich selbst gerichtet.

"Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der Tatverdächtige bislang unbescholten und polizeilich nicht bekannt", heißt es in der jüngsten Aussendung der Polizei.

Straßensperren aufgehoben

Die verhängten Straßensperren wurden "aufgrund der Einsatzlage" bereits um die Mittagszeit reduziert, meldete die Polizei auf X. 

Die Polizei hatte dazu aufgerufen, den betroffenen Bereich rund um die Kaiserfeldgasse zu meiden.

Die Schüsse fielen in einem Mehrparteienhaus in der Kaiserfeldgasse, in dem sich mehrere Anwaltskanzleien, ein Notariat und Einrichtungen für verschiedene Therapien befinden.

Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Über das Motiv des 29-Jährigen ist bislang nichts bekannt.

Anlaufstellen bei Gewalt:

- Frauen-Helpline: 0800/222 555

- Gewaltschutzzentrum: 0800/700 217
- 24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
- Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
- Männerberatung Wien: 01/603 28 28
- Rat auf Draht - Hilfe für Kinder & Jugendliche: 147
- Im Fall von akuter Gewalt: Polizei-Notruf: 133

Befinden sie sich in einer Krisensituation? Hier finden Sie Hilfe:

Telefonseelsorge: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr, online unter www.telefonseelsorge.at
Sozialpsychiatrischer Notdienst/PSD: 01 31330, täglich 0–24 Uhr, online unter www.psd-wien.at
Rat auf Draht: 147. Beratung für Kinder und Jugendliche. Anonym, täglich 0–24 Uhr, online unter www.rataufdraht.at
Kindernotruf: 0800 567 567, Beratung bei persönlichen Krisen. Anonym, täglich 0-24 Uhr

ribbon Zusammenfassung
  • In der Grazer Innenstadt lief am Freitag ein Großeinsatz der Polizei. Auch die Cobra war vor Ort.
  • In einer Anwaltskanzlei in der Kaiserfeldgasse fielen Schüsse.
  • Ein 29-Jähriger aus Graz soll zunächst eine Angestellte der Kanzlei und danach sich selbst erschossen haben.
  • Die Ermittlungen laufen.