Chinesischer Ordner packt Journalist bei Livebericht und unterbricht Übertragung
Bei einer Liveschaltung des NOS nach Peking unterbrachen Sicherheitskräfte das Gespräch zwischen dem China-Korrespondenten Sjoerd den Dass und der Moderatorin Saida Magge. Der Journalist berichtete nicht aus dem Pressezentrum (siehe Foto oben) sondern neben einer Straße, als ihn der Ordner, ausgestattet mit einer Armbinde, packt und versucht, ihn aus dem Kamerabild zu zerren. Magge kann nur besorgt zuschauen, bevor die Kameraübertragung unterbrochen wird.
Ein Video des Vorfalls wurde vom Sender selbst auf Twitter gepostet.
https://twitter.com/nos/status/1489578149507698689?s=21
"Leider wird dies für Journalisten in Chia zunehmend zur täglichen Realität", postete der öffentlich-rechtliche Sender. Den Daas gehe es gut, er konnte den Beitrag laut NOS später an einem anderen Ort beenden.
Chefredakteur Marcel Gelauff sagte zu "ad.nl", die Bilder wären "eine schmerzhafte Illustration" der Pressefreiheit in China. Er kenne den Grund für das Einschreiten des Ordners noch nicht, es gebe jedoch "eine weitreichende Tendenz zur Einschränkung von Freiheiten, die wegen Corona vielleicht noch stärker ist".
Auslandskorrespondenten: "Nie dagewesene Hürden"
Die ausländischen Korrespondenten in China beklagen "nie dagewesene Hürden" in ihrer Berichterstattung aus dem Land. In der jährlichen Umfrage des Auslandskorrespondentenclubs (FCCC) sagten 99 Prozent, dass die Arbeitsbedingungen nach ihrer Einschätzung nicht internationalen Standards entsprechen, wie am Montag aus einer Mitteilung hervorging. "Der FCCC ist besorgt über das halsbrecherische Tempo, mit dem die Medienfreiheit in China abnimmt."
Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in Peking kritisierten 60 Prozent der 127 Umfrageteilnehmer unzureichende Informationen der Organisatoren über Ereignisse im Vorfeld. 32 Prozent beklagten, von Veranstaltungen ausgeschlossen worden zu sein, die anderen Medien offengestanden seien.
Olympische Spiele gestartet: Kritik reißt nicht ab
Die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking sind eröffnet. Doch sie stehen im Schatten des chinesischen Regimes. Themen wie der Klimawandel, Medienfreiheit und Menschenrechte überschatten den Wettkampf.
Überwachung, Einschüchterung
Bei der täglichen Arbeit wurde von Visaverweigerungen, Überwachung, Einschüchterung und Belästigung berichtet. Mit dem Hinweis auf den Kampf gegen das Coronavirus begründeten Behörden Verzögerungen bei der Erteilung von Visa, untersagten Reportagereisen oder wiesen Interviewanträge zurück. Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) berichtete, ihre Büros seien unterbesetzt, weil sie keine Journalisten ins Land bringen könnten.
Zusammenfassung
- Bei einer Liveschaltung des NOS nach Peking unterbrachen Sicherheitskräfte das Gespräch zwischen dem China-Korrespondenten Sjoerd den Dass und der Moderatorin Saida Magge.
- Der Journalist berichtete nicht aus dem Pressezentrum (siehe Foto oben) sondern neben einer Straße, als ihn der Ordner, ausgestattet mit einer Armbinde, packt und versucht, ihn aus dem Kamerabild zu zerren.
- Magge kann nur besorgt zuschauen, bevor die Kameraübertragung unterbrochen wird. Ein Video des Vorfalls wurde vom Sender selbst auf Twitter gepostet.
- "Leider wird dies für Journalisten in Chia zunehmend zur täglichen Realität", postete der öffentlich-rechtliche Sender. Den Daas gehe es gut, er konnte den Beitrag laut NOS später an einem anderen Ort beenden.
- Chefredakteur Marcel Gelauff sagte zu "ad.nl", die Bilder wären "eine schmerzhafte Illustration" der Pressefreiheit in China.
- Die ausländischen Korrespondenten in China beklagen "nie dagewesene Hürden" in ihrer Berichterstattung aus dem Land. Bei der täglichen Arbeit wurde von Visaverweigerungen, Überwachung, Einschüchterung und Belästigung berichtet.