Bub samt Kinderwagen im Bach: Die Lebensretter von Bad Erlach
In Bad Erlach war einer 70-Jährigen bei einem Spaziergang mit ihrem kleinen Enkelsohn plötzlich schwarz vor Augen geworden. Sie ließ den Kinderwagen los, der samt dem 13 Monate alten Buben in den Pittenbach stürzte und sofort abtrieb. Seine geschockte Großmutter sprang hinterher.
Dass es mittlerweile beiden soweit gut geht, ist gleich mehreren Lebensretter:innen mit einer gehörigen Portion Zivilcourage zu verdanken.
Zwei Frauen hörten die Schreie der der 70-Jährigen und eilten zu Hilfe. Die Wienerinnen befinden sich gerade für eine Reha in Bad Erlach und drehen täglich ihre Runden am Bach entlang. Gemeinsam konnten sie die Großmutter und ihren kleinen Enkel aus dem Wasser retten. Sie reanimierten das Kind, das laut Polizei schnell wieder zu Bewusstsein kam.
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Cousins trugen Bub und Kinderwagen hoch
Die Cousins Bastian, David und Benjamin waren gerade mit ihren E-Scootern am Fluss unterwegs, als sie von den Ersthelferinnen zu der Szene gerufen wurden.
"Wie wir hergekommen sind, hat sie uns schon das Kind entgegengestreckt", erzählt Bastian im Gespräch mit PULS 24. "Dann hat der Benjamin es genommen und hochgetragen".
Er selbst sei dann "halt ins Wasser gegangen und da hat mir die Ersthelferin gesagt, ich soll den Kinderwagen hochbringen. Das hab ich dann auch gemacht."
Benjamin habe dann die Rettung gerufen. Ein Notarzthubschrauber flog den einjährigen Bub in die Klinik Donaustadt nach Wien. Dem Kind gehe es mittlerweile wieder gut, "es dürfte keine Schäden davongetragen haben", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Großmutter erlitt einen schweren Schock und wurde ins Landesklinikum Wiener Neustadt gefahren.
"Also wir sind froh und freuen uns für das Kind, dass es überlebt hat", zeigt sich Bastian erleichtert.
"Jede Sekunde zählt"
Laut Notfallsanitäter Fabian Kaiser vom Roten Kreuz Wiener Neustadt haben die Ersthelfer:innen perfekt reagiert: "Grundsätzlich gilt in der Ersten Hilfe: Man kann nichts falsch machen. Gerade bei Ertrinkungsnotfällen zählt jede Sekunde. Da kann es wirklich sein, dass wenn es ein paar Minuten länger gedauert hätte, das es nicht so glimpflich ausgegangen wäre."
Seine Kollegen waren binnen kürzester Zeit vor Ort. Ein sogenannter "First Responder", also ein Ersthelfer, traf schon binnen drei Minuten an der Unglücksstelle ein - die Ortsstelle ist direkt uns Eck.
Bürgermeisterin Bärbel Stockinger bedankte sich bei den Lebensretter:innen bereits für die Zivilcourage, die letztendlich das Leben des kleinen Buben gerettet habe: "Gerade in diesem Fall sieht man, dass da wirklich jede Sekunde zählt und wir sind mehr als stolz auf die Einsatzkräfte in unserem Ort."
Zusammenfassung
- Ein einjähriger Bub stürzte in Bad Erlach (Bezirk Wiener Neustadt) samt Kinderwagen über eine Böschung ins Wasser.
- Seiner Großmutter war bei einem Spaziergang schwarz vor Augen geworden.
- Dass es ihrem Enkel gut geht, ist einer Reihe von Lebensrettern zu verdanken - unter ihnen Bastian, David und Benjamin.
- PULS 24 hat mit ihnen über die dramatische Rettungsaktion gesprochen.