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Bombendrohungen: Online-Gruppe vergab Punkte für "Erfolg"

Nachdem es im Dezember Bombendrohungen gegen mehrere Schulen in Niederösterreich gegeben hatte, hat die Polizei nun mehrere Verdächtige ausgeforscht. Organisiert wurde es offenbar von einer Online-Gruppe aus. Das steckt hinter den Droh-Mails.

Droh-E-Mails gegen mehrere Schulen in St. Pölten lösten im Dezember riesige Polizeieinsätze aus. Insgesamt 16 Schulen mussten durchsucht werden, mehr als 5.000 Schüler:innen wurden ins Distance Learning geschickt. Zwei Tage lang blieben die betreffenden Schulen geschlossen.

Die Droh-E-Mails sollen zum Teil in arabischer Sprache geschrieben worden sein, als Unterzeichner der Mails trat ein vermeintlicher deutscher Dschihadist auf. Auch wurde darin mit Sprengsätzen gedroht.

Bombendrohungen: Schulen geschlossen

Phänomen besorgt Beamte

Tatsächliche Terror-Gefahr soll nicht bestanden haben, so die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die mit den Erhebungen befasst war. Trotzdem gibt es keine Entwarnung. Hinter der Mail stehe nämlich ein Phänomen, das Beamt:innen vor große Probleme stellt.

Dabei handelt es sich um das sogenannte "Swatting" ("Falscher Notruf"), bei dem meist Jugendliche Vorfälle wie Messerstechereien, Gaslecks oder sogar Bomben bei der Polizei melden. Die Notrufe sind jedoch fingiert, die Täter:innen wollen größtmögliche mediale Aufmerksamkeit.

"Wer mit seinen Mails das größte Aufsehen erzielt, der bekommt in Online-Gruppen auch die meisten Punkte", erklärte ein Fahnder gegenüber dem "Kurier".

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Verdächtige ausgeforscht

Auch hinter den Bombendrohungen in Niederösterreich soll eine Online-Gruppe stecken. Mehrere junge Verdächtige, die von der Schweiz und anderen europäischen Ländern aus agiert haben, wurden von der Polizei ausgeforscht.

Die Ermittlungen laufen noch, betont die Staatsanwaltschaft Linz. 

ribbon Zusammenfassung
  • Nachdem es im Dezember Bombendrohungen gegen mehrere Schulen in Niederösterreich gab, hat die Polizei nun mehrere Verdächtige ausgeforscht.
  • Tatsächliche Terror-Gefahr soll demnach nicht bestanden haben, so die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die mit den Erhebungen befasst war.
  • Trotzdem gibt es keine Entwarnung.
  • Hinter den Mail stehe nämlich ein Phänomen, das Beamt:innen vor große Probleme stellt.