Blätter von Eichen ertragen mehr als 50 Grad Celsius
"Die obersten Blätter der Kronen erreichten im August Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius, was ziemlich unglaublich ist", wird Studienleiterin Charlotte Grossiord zitiert. Dies wurde bei einer Lufttemperatur von deutlich geringeren 40 bis 42 Grad festgestellt.
Das Team setzte für die Messungen unterschiedliche Hilfsmittel ein. So kamen etwa Drohnen mit Infrarot-Wärmebildkameras zum Einsatz. Im Kanton Jura fuhren die Forschenden mit einem Kran in die Höhe, weil die Traubeneichen dort rund 30 Meter hoch sind. In Frankreich hingegen genügten Gerüste für das Vermessen der Steineichen. In Spanien waren keine Hilfsmittel nötig, da die Kermes-Eichen lediglich bis zu 1,5 Meter hoch werden.
Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass ihre extreme Hitzetoleranz die Eichen rettete. Diese Toleranz schätzen die Wissenschafter ab, indem sie Blätter in einem Wasserbad steigenden Temperaturen aussetzten. So stellten sie fest, dass die kritischen Temperaturen erst bei fast 50 Grad Celsius beginnen. Die Eichen in Frankreich und Spanien ertragen eine Blatttemperatur von bis zu 51 respektive 53 Grad Celsius, die Traubeneichen in der Schweiz mit 59 Grad Celsius sogar noch mehr.
Dennoch legten die Ergebnisse nahe, dass Laubbäume bei häufigeren Hitzewellen leiden werden, schreiben die Forschenden. "Einige Arten dürften an ihre Grenzen stoßen, wenn die Hitzewellen extremer werden", so Studienleiterin Grossiord. Dies habe sich in der Schweiz bereits im Sommer 2018 gezeigt, als zahlreiche Buchen auf schlecht wasserspeichernden Böden verdorrten.
Zusammenfassung
- Die Blätter von Eichen können Temperaturen von über 50 Grad Celsius tolerieren, wie Forschende aus Birmensdorf und Lausanne im Hitzesommer 2023 feststellten.
- Die Eichen in Frankreich und Spanien ertragen Blatttemperaturen von bis zu 51 bzw. 53 Grad Celsius, während die Traubeneichen in der Schweiz sogar bis zu 59 Grad Celsius aushalten.
- Trotz dieser Hitzetoleranz könnten Laubbäume bei häufigeren Hitzewellen leiden, wie bereits im Sommer 2018 in der Schweiz beobachtet wurde.