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Bergung von Luxusjacht vor Sizilien verschoben

Heute, 12:32 · Lesedauer 2 min

Die Bergung der vor Sizilien untergegangenen Luxusjacht "Bayesian" ist verschoben worden. Die hoch komplizierte Aktion, das fast 500 Tonnen schwere Schiff vor dem kleinen Hafen Porticello an die Oberfläche zu ziehen, soll nun am Sonntag kommender Woche beginnen - eine Woche später als geplant, hieß es am Karsamstag. Begründet wurde das mit dem Wetter. Beim Untergang der als "unsinkbar" deklarierten Jacht kamen Mitte August vergangenen Jahres sieben Menschen ums Leben.

Um das Unglück ranken sich viele Spekulationen. Von der Bergung erhofft sich die Staatsanwaltschaft Aufschluss darüber, wie es dazu kommen konnte. Das Schiff gehörte dem britischen Software-Milliardär Mike Lynch, der auch Verbindung zu Geheimdiensten hatte. Der 59-Jährige kam ebenso ums Leben wie seine 18-jährige Tochter. Zudem starben zwei befreundete Paare und der Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten.

Gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei weitere Mitglieder der Besatzung wird ermittelt. Gegen sie gibt es Vorwürfe, die Warnungen vor einem Unwetter ignoriert und sich dann nur selbst in Sicherheit gebracht zu haben. Es geht aber auch um die Frage, ob die italienische Herstellerfirma eine Schuld am Untergang des 17 Jahre alten Schiffs trägt. Eigentlich soll die Bergung bis Mitte Mai abgeschlossen sein.

Die 56 Meter lange "Bayesian" gehörte zu den größten Segeljachten weltweit. Das Wrack wiegt 473 Tonnen. Der 75 Meter hohe Mast soll auf dem Meeresboden bleiben. Nach der Bergung soll das Schiff in den Hafen von Termini Imerese nahe Palermo gebracht werden, wo auch die Staatsanwaltschaft ihren Sitz hat. Die Kosten übernimmt die Eigentümerfirma, die Lynchs Witwe gehört. Gebaut wurde das Schiff von der Werft Perini Navi, die später von der börsennotierten Sea Group übernommen wurde.

Zusammenfassung
  • Die Bergung der 473 Tonnen schweren Luxusjacht 'Bayesian' vor Sizilien wurde wetterbedingt um eine Woche verschoben und soll nun am kommenden Sonntag beginnen.
  • Beim Untergang der Jacht im August 2024 starben sieben Menschen, darunter der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter. Die Staatsanwaltschaft hofft, durch die Bergung mehr über die Ursache des Unglücks zu erfahren.
  • Gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder wird ermittelt, da sie angeblich Unwetterwarnungen ignorierten. Das Wrack soll in den Hafen von Termini Imerese gebracht werden, wobei die Kosten von der Eigentümerfirma getragen werden.