Bergthaler: Covid-19-Zahlen "werden weiter steigen"
Auch bei den Hospitalisierungen müsse man davon ausgehen, dass zwar durch die Impfungen weniger Leute tatsächlich im Krankenhaus landen, mit den insgesamt steigenden Zahlen könne aber trotzdem "das Gesundheitssystem an seine Grenzen stoßen". Österreich werde klarerweise leider auch "keine 90-prozentige Durchimpfung" schaffen, so der Wissenschafter vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Die Impfung sei "zentral und wichtig", werde die Pandemie aber sicher nicht alleine entschärfen.
Der Forscher argumentierte bei einem Besuch in der in die österreichweiten Abwasseranalysen zum Monitoring des Covid-19-Infektionsgeschehens eingebundenen Kläranlage Klosterneuburg (NÖ) dafür, mit Aufklärung an jene Personen heranzutreten, die die Impfung bisher verweigern. Außerdem müsse man die Menschen wieder dazu motivieren, sich an bekannte Vorsichtsmaßnahmen, wie Maskentragen oder Abstandhalten zu halten.
Es gehe hier darum, das zum "Common Sense" gewordene Wissen zu nützen, das sich in den vergangenen eineinhalb Jahren etabliert hat: "Wir sollten wissen, wenn wir in einen Innenraum gehen, wo andere Leute sind und wenn das Infektionsgeschehen hoch ist, dann tragen wir eine Maske - das kostet uns nicht viel."
Einen Appell, "sich doch impfen zu lassen", richtete der ebenfalls federführend in die Abwasseranalysen eingebundene Forscher Heribert Insam, Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielles Ressourcenmanagement der Universität Innsbruck. "Impfungen sind eine der größten Errungenschaften unserer Wissenschaft", betonte der Mikrobiologe. Die kursierenden Begründungen gegen eine Covid-19-Impfung sind für den Experten "zu wenig". Nur die Impfung helfe "uns wirklich aus der Pandemie heraus".
Zusammenfassung
- In der aktuellen Situation sei klar, dass die SARS-CoV-2-Infektionszahlen "weiter steigen werden", sagte der Virologe Andreas Bergthaler am Freitag.
- Die große Frage sei, wann der nun "kontinuierliche Trend" seinen Höhepunkt erreicht: "Das ist schwieriger vorherzusehen."
- Die Impfung sei "zentral und wichtig", werde die Pandemie aber sicher nicht alleine entschärfen.
- Nur die Impfung helfe "uns wirklich aus der Pandemie heraus".