Baumärkte nach Flut: "Gummistiefel schon am Sonntag weg"
Lagerhaus, Obi, Hornbach und Bauhaus führten Rabattaktionen ein, um den Betroffenen zu helfen, sagte Susanne Übellacker, Obfrau in der WKÖ für das Landesgremium des Baustoff-, Eisen- und Holzhandels in Niederösterreich.
Die Baumärkte in den betroffenen Gebieten können - so die bisherigen Erfahrungen - mit einem Umsatzplus von 20 bis 30 Prozent rechnen, sagte Übellacker zur APA.
Als erstes seien Reinigungsmaterial und Entfeuchtungsgeräte gefragt. Material zur Sanierung werde erst später benötigt. "Uns wäre eine anziehende Konjunktur als Impuls für die Branche bei weitem lieber,als Unwetter", merkte die Obfrau des Landesgremiums an.
Bei den Raiffeisen Lagerhäusern gab es in den betroffenen Gebieten - den Lagerhaus-Genossenschaften in St. Pölten, Tulln-Neulengbach und Mostviertel-Mitte - jedenfalls eine erhöhte Nachfrage nach einigen Produkten.
"Gummistiefel waren schon am Sonntag weg"
"Die Gummistiefel waren schon am Sonntag weg", sagte Monika Voglgruber von der Raiffeisen Ware Austria. Nach dem Hochwasser gehe es in erster Linie darum aufzuräumen, danach werde saniert. Das spiegle sich auch in den gekauften Produkten wider, ergänzte Voglgruber.
Zu den in den Lagerhäusern am stärksten nachgefragten Produkten zählten bisher Pumpen, Reinigungsmittel, Besen, Kübel, Schaufeln, Arbeitsbekleidung und Notstromaggregate.
Video: Aufräumen nach der Flut
Wobei den Kunden in allen Bereichen Rabattaktionen in Höhe von 15 bis 20 Prozent angeboten werden. Man gehe allerdings davon aus, dass in ein bis zwei Wochen vor allem Sanierungsprodukte gefragt sein werden, teilte Voglgruber weiters mit.
Aber auch beim Bauhaus sprach man von einer "verstärkten Nachfrage nach verschiedenen Produkten". Bautrockner, Heiztrockner und Schaufeln seien in den ersten Tagen nach einem Hochwasser gefragt. "Aber wir haben ein gutes Warensortiment", sagte ein Sprecher von Bauhaus.
Von einem Umsatzplus will man hier nicht sprechen. "Wir bieten Geschädigten einen Sofortrabatt von 20 Prozent an, wenn sie eine entsprechende Bestätigung über den Schaden oder eine Schadensmeldung vorlegen", so der Sprecher.
Schließlich seien nicht alle Schäden durch Versicherungen gedeckt. Die Aktion laufe bis auf Widerruf, abhängig davon, wie lange der Bedarf bestehe. Da diese Aktion einiges Geld koste, sei ein Umsatzplus nicht mit einem Ergebnisplus gleichzusetzen. Und: "Es wird sich erst mit der Zeit zeigen, wie hoch die Schäden wirklich sind."
Zusammenfassung
- Nach den schweren Überflutungen haben die Betroffenen bereits in den vergangenen Tagen damit begonnen, zumindest die gröbsten Schäden aufzuräumen - und sich in den Baumärkten mit dem entsprechenden Material einzudecken, ergab ein Rundruf unter den Baumärk
- Lagerhaus, Obi, Hornbach und Bauhaus führten Rabattaktionen ein, um den Betroffenen zu helfen.
- Als erstes seien Reinigungsmaterial und Entfeuchtungsgeräte gefragt. Material zur Sanierung werde erst später benötigt.
- "Die Gummistiefel waren schon am Sonntag weg", sagte Monika Voglgruber von der Raiffeisen Ware Austria.