AUA-Hagelflug: War Kommandant nicht im Cockpit?
Am Sonntag wurde eine AUA-Maschine durch Hagel schwer beschädigt, sie befand sich gerade im Anflug auf Wien. Die Nase des Fliegers wurde demoliert.
Laut AUA hätte das Unwetterradar die Gewitterzelle nicht angezeigt. Gegenüber PULS 24 bezweifelten Meteorologe Jörg Kachelmann sowie ein österreichischer Pilot diese Erklärung.
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Stattdessen soll der erfahrene Kommandant sich zu Beginn des Sinkfluges nicht im Cockpit befunden haben, berichtete das Luftfahrtmagazin "Austrian Wings" am Freitagabend. Er sei zu dem Zeitpunkt gerade zur Toilette gegangen.
Externe Untersuchung eingeleitet
Seine Co-Pilotin, eine offenbar noch relativ unerfahrene Erste Offizierin, habe den Sinkflug eingeleitet. Berichte, wonach sie erst rund 100 Stunden Erfahrung gehabt haben, seien "nicht korrekt", teilte die AUA gegenüber PULS 24 mit.
"Beide Personen sind in Bezug auf Gesamtflugstunden als auch Flugstunden am Flugzeugtyp A320 in ihrer Funktion sehr erfahren", so die Fluglinie.
Weitere Angaben machte die AUA nicht, da sie "laufende Untersuchungen nicht kommentieren und die Untersuchungsergebnisse abwarten". Neben einer internen Untersuchung habe nun auch die Zivilluftfahrt (Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes) eine externe Untersuchung eingeleitet, hieß es aber.
Video: Hagelsturm beschädigte Flugzeug
Klare Vorgangsweise
Die Fluglinie betonte zudem, dass es in solchen Fällen eine klar festgelegte Vorgangsweise gebe, die auch bei dem Hagelflug in Kraft trete: Die betroffene Crew werde rund eine Woche vom Flugdienst freigestellt und - wenn gewünscht - betreut. Nach Auswertung der Flugdaten und ersten Erkenntnissen würden gegebenenfalls "ein abgestimmtes Training oder eine Schulung eingeplant".
Erst nach Absolvierung dieser werde die Crew – auch mit Unterstützung von Fluglehrer:innen - wieder in den Flugdienst gebracht, stellte die AUA klar.
Zusammenfassung
- Am vergangenen Wochenende geriet eine AUA-Maschine in ein Hagelgewitter, die Flugzeugnase wurde regelrecht zerschossen.
- Laut dem Luftfahrtmagazin "Austrian Wings" soll offenbar der Kommandant das Cockpit verlassen haben.
- Die AUA bestätigte gegenüber PULS 24, dass eine interne sowie eine externe Untersuchung eingeleitet wurden.
- Die Fluglinie betonte zudem, dass es in solchen Fällen eine klar festgelegte Vorgangsweise gebe, die auch bei dem Hagelflug in Kraft trete.