Anschlagspläne auf Swift-Konzert: Was bisher bekannt ist
180.000 Fans wollten an drei Tagen US-Superstar Taylor Swift in Wien lauschen. Mittwochabend folgte kurz vor 22.00 Uhr die Schock-Nachricht vom Veranstalter "Barracuda" auf Instagram: Alle drei Konzerte wurden abgesagt. Es gab von den Behörden Bestätigung, dass eine terroristische Attacke auf die Konzerte im Wiener Ernst Happel Stadion geplant war.
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag wurden weitere Details zu den vereitelten Anschlagsplänen bekannt.
Was bisher bekannt ist:
Ein 19-jähriger Österreicher wurde in Ternitz im südlichen Niederösterreich festgenommen. Von den Behörden wird er aktuell als Haupttäter benannt, er gestand die Anschlagspläne.
Am Mittwoch fand bei ihm eine Hausdurchsuchung statt, dabei wurden chemische Substanzen für Sprengsätze, Stichwaffen, Falschgeld und ein falsches Blaulicht gefunden.
Von dem 19-Jährigen gibt es im Internet ein Video, bei dem er der Terror-Miliz Islamischer Staat die Treue schwört. Solche Videos werden häufig im Zusammenhang mit Selbstmordattentaten aufgenommen und im Anschluss an die Tat veröffentlicht.
Zweite Festnahme in Wien
In Wien kam es zu einer zweiten Festnahme von einem 17-Jährigen, der mit dem 19-Jährigen in Kontakt stand. Der Mann war bei einer Facility-Firma rund um das Wiener Ernst-Happel-Stadion beschäftigt gewesen sein. Dort soll er am Mittwochnachmittag festgenommen worden sein.
-
Mehr lesen: Swift-Anschlagspläne: Verdächtiger (17) bei Stadion festgenommen
-
Mehr lesen: Swift-Konzerte abgesagt: Diese Kosten bekommt man retour
Keine Flüchtigen
Am Donnerstagvormittag wurde von den Behörden kommuniziert, dass ein weiterer 15-Jähriger angehalten wurde. Es soll jedoch weitere Verdächtige "abstrakte Bedrohungslage" geben.
Die Ermittlungen seien bei weitem nicht abgeschlossen. Seitens der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurden am Donnerstagvormittag Anträge bezüglich Untersuchungshaft geprüft.
Großeinsatz in Ternitz: Festgenommener "recht zurückhaltend"
Hinweise aus dem Ausland
Wie auch bei den Anschlagsplänen auf die Pride-Parade 2023 kamen die Hinweise zu den Anschlagsplänen von ausländischen Geheimdiensten. Laut Medienberichten spielte der Heeresnachrichtendienst hier eine bedeutende Rolle.
Am Mittwochabend kurz nach 20 Uhr kommunizierte die Polizei noch das Ausmaß des erhöhten Sicherheitsgebots, weniger als eine Stunde später wurde das Konzert abgesagt.
Geben "Menschenmögliches"
Im Interview mit "Ö1" betonte der Direktor für Öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, dass die Behörden die Vorkehrungen getroffen hätten, um das Konzert zu ermöglichen. Die Entscheidung sei aber vom Veranstalter getroffen worden.
Von Seiten der Polizei sei es aber wichtig gewesen, die Konzertbesucher:innen über die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zu informieren, da es zu Verzögerungen beim Einlass gekommen wäre.
Die Terrororganisation Islamischer Staat sei zurzeit sehr aktiv. "Wir tun das Menschenmögliche, dass solche Veranstaltungen über die Bühne gehen können", so Ruf.
Die Absage des Veranstalters:
Zusammenfassung
- Alle drei Wien-Konzerte von US-Star Taylor Swift wurden am Mittwochabend abgesagt. Was bisher gesichert ist.
- Ein 19-jähriger Österreicher wurde in Ternitz im südlichen Niederösterreich festgenommen. Von den Behörden wird er aktuell als Haupttäter benannt.
- In Wien kam es zu einer zweiten Festnahme von einem 17-Jährigen, Details gibt es dazu noch nicht.