APA/APA (Archiv)/HARALD SCHNEIDER

15 Prozent der Österreicher könnten aufs Auto verzichten

Vier von zehn Österreichern können sich vorstellen, häufiger Car- oder Bikesharing-Angebot zu nutzen, 15 Prozent würden ihr eigenes Auto vielleicht sogar ganz aufgeben, wenn der öffentliche Personennahverkehr und Car-Sharing besser ausgebaut werden - das hat eine von der Boston Consulting Group (BCG) durchgeführte Umfrage ergeben. Zwei Drittel der Befragten sagten, sie würden bei einer Reisezeit von unter fünf Stunden vom Flugzeug auf den Zug ausweichen.

Nachhaltigkeit sei den Menschen bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel zwar wichtig, noch wichtiger seien aber Faktoren wie Preis, Unabhängigkeit und Komfort, sagen die Studienautoren. BCG hat für die Mobilitätsstudie im Mai 2021 insgesamt 8.000 Personen in 14 Ländern befragt.

Insgesamt lässt sich aus der Befragung ableiten, dass die Österreicher in Zukunft generell weniger reisen wollen. Nimmt man die Aussagen ernst, könnte die Anzahl der zurückgelegten Passagierkilometer in Österreich um neun Prozent zurückgehen. Ein Rückgang sei für fast alle Verkehrsmittel und Reiseanlässe zu erwarten, sagt die BCG - nur die Nutzung von Fahrrädern und Scootern sollen zunehmen.

Am stärksten dürften vom Mobilitätsrückgang Langstrecken-Geschäftsreisen betroffen sein. Die Arbeitnehmer erwarten, dass sie künftig häufiger von zuhause aus arbeiten und Geschäftsmeetings öfter digital abhalten werden.

Als einheitlicher Trend zeigt sich bei der in mehreren Ländern durchgeführten Umfrage, dass die Europäer generell weniger reisen wollen, wovon der öffentliche Schienen-Nahverkehr am stärksten betroffen sein dürfte. Ansonsten fielen die Antworten in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aus: Während etwa die Deutschen, die Belgier und Schweden viel weniger fliegen oder mit dem Zug fahren wollen, wollen die Italiener und Russen öfter fliegen als bisher und die Spanier für mittlere und große Entfernungen öfter den Zug wählen.

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  • Insgesamt lässt sich aus der Befragung ableiten, dass die Österreicher in Zukunft generell weniger reisen wollen.