1,4 Millionen Menschen von Hochwasser im Südsudan betroffen
Vor allem der Norden des Landes ist betroffen. Inzwischen seien die Menschen in 43 Bezirken sowie in der zwischen Südsudan und Sudan umstrittenen Region Abyei von dem Hochwasser betroffen, erklärte das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten. In 22 der Bezirke und Abyei seien 379.000 Menschen durch die Fluten vertrieben worden. Einen Monat zuvor hatte OCHA rund 893.000 Betroffene und 241.000 Vertriebene gemeldet.
Die Zunahme von Malaria-Fällen in einigen Bundesstaaten überfordere das Gesundheitssystem und verschärfe die Situation in den Hochwassergebieten, warnte OCHA.
Die Weltbank hatte am 1. Oktober gewarnt, die Überschwemmungen würden die "bereits kritische humanitäre Situation" verschärfen, die durch eine hohe Lebensmittelunsicherheit, wirtschaftlichen Niedergang, einen dauerhaften Konflikt, Epidemien und Auswirkungen des Krieges im Nachbarland Sudan gekennzeichnet sei.
Mehr als sieben Millionen Menschen leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) im Südsudan unter einer unsicheren Lebensmittelversorgung, 1,65 Millionen Kinder sind unterernährt.
Seit der Unabhängigkeit vom Sudan im Jahr 2011 steckt der Südsudan in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Das Land hat sich immer noch nicht von dem fünfjährigen Bürgerkrieg erholt, in dem rund 400.000 Menschen getötet worden waren. Das Friedensabkommen von 2018 kam unter starkem internationalem Druck zustande. Trotz großer Ölvorkommen gilt der Südsudan als eines der ärmsten Länder der Welt.
Im September gab Präsident Salva Kiir eine erneute Verschiebung der ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit bekannt. Sie waren für Ende Dezember dieses Jahres geplant gewesen und sollen nun erst zwei Jahre später stattfinden.
Zusammenfassung
- Im Südsudan sind 1,4 Millionen Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen, die schlimmsten seit Jahrzehnten, mit 379.000 Vertriebenen, wie das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten berichtet.
- Die steigende Zahl von Malaria-Fällen verschärft die humanitäre Krise, während über sieben Millionen Menschen unter unsicherer Lebensmittelversorgung leiden, so das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
- Der Südsudan, seit 2011 unabhängig, steckt in einer tiefen Krise; die geplanten Wahlen wurden erneut verschoben, während das Land sich noch von einem Bürgerkrieg erholt, der 400.000 Menschenleben forderte.