Eberl: Kleine Gruppe radikalisiert sich wegen Impfpflicht immer weiter
Das Austrian Corona Panel Project befragt monatlich die Bevölkerung zum Thema Corona. Kommunikationswissenschaftler Jakob-Moritz Eberl sagt im PULS 24 Interview, dass seitdem die Politik die Impfpflicht angekündigt hat, es einen "großen Sprung in der Zustimmung der Bevölkerung" gegeben habe. 55 bis 60 Prozent der Menschen seien dafür. Die Zustimmung sei im vergangenen Monat um bis zu 15 Prozentpunkte gestiegen. Eberl erwartet, dass dieser Wert noch steigt wird, wenn sich die Politik weiter für die Impfpflicht einsetzt.
Es gebe nicht nur Geimpfte und Nicht-Impfbereite, sondern auch Zögerliche. Gerade diese Gruppe könnte durch die Impfpflicht überzeugt werden. Im vergangenen Monat sei da schon viel passiert. Die Gefahr sei, dass einige der Zögerlichen aus Trotz in die Gruppe der Nicht-Impfbereiten gehen. Allerdings hätte es nicht mehr viele Maßnahmen gegeben, die man hätte einführen können.
Radikalisierung
Beim Corona Panel argumentiere man eigentlich gegen Strafen, weil dies bei vehementen Gegnern zu einer Radikalisierung führen könnte. "Eine kleine Gruppe radikalisiert sich immer weiter", meint Eberl. Als Demokratie solle man auf sie ein Auge werfen.
Man sei nun aber an einem Punkt angelangt, wo es ohne nicht mehr gehe, sonst sei es ja keine Impfpflicht. Trotzdem sollte man weiter über Anreizsysteme nachdenken, wie zum Beispiel Impf-Lotterien, auch wenn das nicht "der große Wurf" sein werde.
Impfbefürworter wenden sich von FPÖ ab
FPÖ-Wähler und Nicht-Wähler entscheiden sich eher gegen eine Impfung. "Die FPÖ sammelt Nicht-Impfbereite", das habe man bei den Umfragen erkannt, so Eberl. Zu einem Teil stoße die Partei mit ihrem Verhalten aber auch impfbereite ehemalige Wähler ab.
Zusammenfassung
- Laut Zahlen des Austrian Corona Panel Projects steigt die Zustimmung zur Impfpflicht immer weiter. Eine kleine Gruppe radikalisiere sich allerdings. Auf diese müsse die Demokratie ein Auge haben.