Nazi- und Faschismus-Vorwürfe, gegenseitige Einreiseverbote, Aufkündigung von Verträgen: Auf diplomatischer Ebene herrscht Eiszeit zwischen Europa und der Türkei. Der Grund dafür: Eine Abstimmung darüber, ob Präsident Erdogan noch mächtiger werden sollte. Den europäischen Wahlkampf dafür koordiniert Mustafa Yeneroglu, in Deutschland aufgewachsener AKP-Abgeordneter und Erdogans rechte Hand in Europa. Er wirft Europa Arroganz und eine Kampagne voller Unwahrheiten gegen Erdogan vor. Die türkisch-stämmige Menschenrechts-Aktivistin Seyran Ates fürchtet wiederum die Errichtung einer "Präsidialdiktatur" in der Türkei und sieht die fehlende Integration vieler Türken in Europa als Problem. Warum gibt es so viele Erdogan-Fans unter "Europas Türken"? Will sich Erdogan langsam von der Demokratie verabschieden? Und ist der europäisch-türkische Streit Wahlkampfgetöse oder steuern wir auf einen diplomatischen "Kalten Krieg" zu?