Wer Jugendliche sexuell missbrauche, habe mit keiner höheren Strafe zu rechnen als ein Dieb, der mehr als 5.000 Euro mitgehen lasse. Mit dieser Begründung will die Staatssekretärin in Innenministerium und ehemalige Strafrichterin Karoline Edtstadler härter durchgreifen - auch, weil das die Bevölkerung und vor allem die Opfer so fordern würden. Opferschutzverbände, Strafrechtsprofessoren und selbst ihre ehemaligen Strafrichter-Kollegen widersprechen: Einen „Schnellschuss“ nennt die Forderung etwa Sabine Matejka, die Präsidentin der Richtervereinigung und damit ehemalige Kollegin von Edtstadler. Höhere Strafen würden keine Sexualdelikte verhindern. Werden Sexual- und Gewalttäter derzeit noch zu milde bestraft? Oder handelt es sich um schwarz-blauen Populismus? Und welche Strafe ist für wen gerecht?