Am 7. Dezember 2020 hat die CME Group - der weltweit führende Derivatemarktplatz - den weltweit ersten „Futures-Kontrakt“ zum Handel von Wasser freigegeben. Sogenannte Futures oder auch Terminkontrakte gibt es schon lange für Gold, Öl, Weizen und Soja. Sie fungieren als Risikomanagement, indem Verkäufer:innen Käufer:innen zusichern, dass sie an einem festgelegten Termin in der Zukunft, eine vereinbarte Menge des besagten Guts zu einem vorab vereinbarten Preis abnehmen können. Laut CME ist das Ziel, den Wassernutzern – speziell Landwirten – zu helfen, ihr Risiko zu managen und die in Zukunft durch Wetterextreme immer schwieriger einzuschätzenden Anforderungen an Wasserversorgung und -nachfrage besser auszugleichen. Die Wasser - Futures stehen aber auch in der Kritik, denn erst zehn Jahre zuvor wurde von der UN - Generalversammlung sauberes Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt. Die Folgen des Handels mit Wasser- Futures sind bisher noch nicht abzusehen. Kritiker und Umweltaktivisten befürchten die Wiederholung der Spekulationsblase des Lebensmittelmarktes des Jahres 2007/2008. Was passiert also, wenn der essentiellste Rohstoff der Erde als weltweit anerkanntes Menschenrecht zu einem Spekulationsobjekt am Finanzmarkt wird? Darüber diskutieren bei ORF-Meteorologe Marcus Wadsak: Ulrich Kubinger (CEO VTA Group) und Klaus Gabriel (Wirtschafts- und Sozialethiker "Geld und Ethik").