Handelskrieg mit China
Trump-Rückzieher: Keine Zölle auf Handys und Computer
Nachdem US-Präsident Donald Trump am Mittwoch bereits eine Zollpause für zahlreiche Staaten angekündigt hatte, folgte am Samstag die nächste Kehrtwende in seiner Zollpolitik. Wie die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde mitteilte, nimmt die US-Regierung bestimmte elektronische Geräte wie Smartphones und Computer von den geplanten Zollerhöhungen aus.
Ein internes Dokument der Behörde listet rund 20 betroffene Produkte auf – darunter Festplatten, Halbleiter und Flachbildschirme.
Auch Produkte aus China ausgenommen
Diese Waren sollen sowohl von den globalen Strafzöllen in Höhe von 10 Prozent als auch von den deutlich höheren Sonderzöllen auf chinesische Importe ausgenommen sein. Die Ausnahmeregelung tritt demnach rückwirkend zum 5. April in Kraft.
Video: Trump setzt Mega-Zölle aus: Unsicherheit bleibt
Die Behörde verweist auf ein Memorandum von Präsident Donald Trump, das am Freitag unterzeichnet wurde. Eine offizielle Veröffentlichung durch das Weiße Haus steht jedoch noch aus.
Mit der neuen Ausnahme reagiert die US-Regierung offenbar auf Bedenken großer Tech-Konzerne, dass die Zölle die Preise für Elektronikprodukte in den USA erheblich steigen lassen könnten. Zahlreiche US-Unternehmen wie der Tech-Gigant Apple oder Dell beziehen viele ihrer Produkte und Produktbestandteile aus China.
US-Regierung will nicht von China abhängig sein
Die Ausnahmeregelungen deuten darauf hin, dass sich Trumps Regierung zunehmend bewusst wird, wie sehr die neuen Zölle US-Verbraucher mittelbar durch Preiserhöhungen treffen.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses erklärte, Trump dringe weiterhin darauf, dass Hersteller wie Apple und Nvidia ihre Produktion rasch in die USA verlagern. Die USA dürften bei Halbleitern, Smartphones und Laptops nicht von China abhängig sein.
Trump im Zollkrieg mit China
Ursprünglich hatte Trump an seinem sogenannten "Tag der Befreiung" neue Zölle für insgesamt 185 Handelspartner der USA angekündigt. Am Mittwoch jedoch machte der US-Präsident einen Rückzieher: Er ordnete eine 90-tägige Pause an und senkte den Satz der neuen Zölle deutlich.
Trump erklärte sein überraschendes Umschwenken damit, dass "die Leute etwas unruhig und ein bisschen ängstlich" geworden seien.
Einzig mit China liefert sich der US-Präsident weiterhin einen Schlagabtausch. Mittlerweile ist der Zollaufschlag auf China auf insgesamt 145 Prozent gestiegen.
China hat bereits angekündigt, die Zölle auf US-Produkte als Gegenmaßnahme auf 125 Prozent zu erhöhen.
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Zusammenfassung
- Elektronische Geräte wie Smartphones und Computer bleiben von den angekündigten Strafzöllen der US-Regierung verschont.
- Die Produkte sollen sowohl von den globalen Strafzöllen in Höhe von 10 Prozent als auch von den deutlich höheren Sonderzöllen auf chinesische Importe ausgenommen sein.
- Das teilte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde am späten Freitagabend (Ortszeit) mit.