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Signa: "Lamarr" geht an zweitreichsten Österreicher

Es hätte einst eines der Signa-Aushängeschilder werden sollen: Das Luxus-Kaufhaus "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße. Durch die Signa-Milliardenpleiten herrschte auf der Baustelle seither allerdings Stillstand. Nun hat das Objekt aber einen neuen Besitzer gefunden.

Die ehemalige Kika/Leiner-Filiale und aktuelle Bauruine auf der Mariahilfer Straße in Wien hat den Besitzer gewechselt. Eine Tochtergesellschaft der österreichischen Stumpf Gruppe von Milliardär Georg Stumpf hat das Objekt "aus der Insolvenz der Signa erworben", wie sie am Freitag mitteilten. 

Der Vertrag stehe noch unter der Bedingung der Genehmigung durch das Insolvenzgericht. "Der gute Standort, die etablierte Lage in der Mariahilferstraße sowie die Nähe zur Innenstadt waren wesentliche Entscheidungsgründe für den Ankauf", hieß es weiter in einer Aussendung. 

Zweitreichster Österreicher

Was mit dem Standort nun geschehen soll, ist allerdings noch offen. Ein Konzept soll gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bezirk entwickelt werden. 

Laut dem Ranking des Wirtschaftsmagazins "trend" ist Georg Stumpf mit einem geschätzten Vermögen von 8,6 Milliarden Euro auf Platz 2 hinter Mark Mateschitz. Rechnet man ganze Familien mit, stößt allerdings der Clan Porsche / Piëch das Ranking an und verdrängt die beiden.

Sein Geld verdiente sein Vater und er mit Immobilien und Industriebeteiligungen. Bekannt wurde er vor allem durch den Bau des Millennium Towers in Wien. 

Video: Details zur Lamarr-Pleite

Wer kauft hier wessen Immobilien?

Der Deal soll auch eine gewisse Portion Ironie mit sich bringen. Signa-Gründer René Benko soll vor Jahren in das Büro von Stumpf marschiert sein mit den Worten: "Ich kaufe Ihren Turm". Damals fehlte dem umtriebigen Benko zwar nicht das entsprechende Selbstbewusstsein, aber das nötige Kapital. Nun hat Stumpf eine Top-Immobilie der Signa gekauft. 

Interesse an Signa-Immobilien schon länger bekannt

Das Interesse von Stumpf an Immobilien der Signa ist schon länger bekannt. Im März bot er laut Medienberichten eine Milliarde Euro für ein Immo-Paket. Dabei soll es um das "Goldene Quartier", das Hotel Park Hyatt Vienna und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes in der Wiener Innenstadt sowie das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck gegangen sein. 

ribbon Zusammenfassung
  • Es hätte einst eines der Signa-Aushängeschilder werden sollen: Das Luxus-Kaufhaus "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße.
  • Durch die Signa-Milliardenpleiten herrschte auf der Baustelle seither allerdings Stillstand.
  • Nun hat das Objekt aber einen neuen Besitzer gefunden.
  • Der Deal kommt auch mit einer gewissen Portion Ironie.