WM-Fixstarter und Fragezeichen im ÖSV-Team
Längst aber zeichnen sich Fix-Starter und logische Kandidaten ab, das Lagebild wurde nach dem Weltcup-Wochenende noch einmal klarer. Die für den Sport Verantwortlichen brüteten am Montag im ÖSV-Hauptquartier in Innsbruck ein letztes Mal über Resultatslisten und Formkurven - auch ein Tauziehen mit der FIS fand statt.
Tauziehen mit FIS
Denn im Skiverband war man bis zuletzt der Ansicht, dass der ÖSV aufgrund seiner drei Titelverteidiger mehr als 24 Athletinnen und Athleten nominieren darf. "Wir gehen davon, dass wir eine Quote von 26 haben, weil wir haben drei Weltmeister", sagte Alpinchef Herbert Mandl. Thomas Trinker, der für die Frauen zuständige ÖSV-Rennsportleiter, betonte ebenfalls am Sonntag: "Da wird noch gefeilscht mit der FIS."
Ein regulatorisches Schlupfloch findet sich diesbezüglich aber nicht. Nur Titelverteidiger, die einzig(!) in ihrer Gold-Disziplin vor zwei Jahren an den Start gehen, zählen laut Reglement nicht zum erlaubten 24-Köpfe-Kontingent (max. 14 eines Geschlechts). Auf die Goldhamster von 2021, Vincent Kriechmayr (Abfahrt, Super-G), Katharina Liensberger (Slalom, Parallel) und Marco Schwarz (Kombination), trifft das aber nicht zu, sie alle treten auch in anderen Bewerben an.
Männer-Fixstarter
Bei den Männern führt an elf Athleten kein Weg vorbei: Kriechmayr, Schwarz, Manuel Feller und Daniel Hemetsberger sind Fixstarter aufgrund ihrer entweder Titelverteidiger-Position einerseits, oder natürlich andererseits auch wegen der Podestplatzierungen in der laufenden Weltcupsaison. Ebenso dürfen sich Johannes Strolz, Raphael Haaser, Stefan Brennsteiner, Otmar Striedinger, Stefan Babinsky, Adrian Pertl und Fabio Gstrein mit dem Kofferpacken beschäftigen, weil sie in einer ihrer Spezialdisziplinen bzw. - zumindest - für Einsätze in Kombination bzw. Parallelrennen vorgesehen sind.
Für den Speedbereich kommen auch Andreas Ploier oder Daniel Danklmaier in Frage, auch wenn Letzterer bei seinem Comeback-Wochenende einen Doppel-Ausfall verbuchte. Platz wäre bei einem Kontingent von 14 auch für Patrick Feurstein und Michael Matt. Dominik Raschner ist für einen Parallel-Einsatz ein Thema, kein Ticket dürfte für Roland Leitinger drinnen sein. Lukas Feurstein machte sich am Samstag mit Platz sechs im ersten Cortina-Super-G noch interessant, riss sich im zweiten bei einem Sturz aber ein Innenband.
Frauen-Fixstarterinnen
Laut APA-Informationen plante der ÖSV zuletzt mit 13 Männern und 11 Frauen. Im Speedbereich sind Cornelia Hütter, Nina Ortlieb und Mirjam Puchner zumindest in Abfahrt oder Super-G gesetzt. Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler und Stephanie Venier ritterten zuletzt um ihre Startberechtigung.
Bei den krisengebeutelten Technikerinnen (1 Podestplatz in 17 Rennen) gibt es die WM-Tickets so billig wie nie. Im Slalom etwa war neben Katharina Liensberger, Katharina Truppe und Franziska Gritsch bis zuletzt offen, wer die Plätze vier und fünf überhaupt füllen könnte. Katharina Huber brachte im letzten Abdruck einen elften Platz in die Bücher, der ihr dank ihrer Kombi-Erfahrung zu WM-Ehren reichen könnte. Bleibt es bei elf Frauen, könnte Huber aber wie auch Nicole Schmidhofer (Minimalchance im Super-G) außen vor bleiben.
Im Riesentorlauf sind hinter Ricarda Haaser, Gritsch und Liensberger einige fast gleichauf. Für Julia Scheib spricht eine ansteigende Formkurve, für Kombi-Starterin Siebenhofer die Vielseitigkeit. Katharina Truppe fuhr bei Olympia vor einem Jahr noch zu "Blech", hat diese Saison aber wie Stephanie Brunner kein Top-Ergebnis vorzuweisen.
Mögliche WM-Aufstellungen - Männer:
Abfahrt (5 Starter): Kriechmayr (Titelverteidiger), Hemetsberger, Striedinger, Schwarz, Babinsky
Super-G (5): Kriechmayr (TV), Hemetsberger, Babinsky, Haaser, Schwarz
Riesentorlauf (4): Schwarz, Feller, Brennsteiner, Haaser
Slalom (4): Feller, Schwarz, Gstrein, Strolz
Kombination (5): Schwarz (TV), Strolz, Kriechmayr, Haaser, Babinsky
Parallel (4): Brennsteiner, Strolz, Pertl, Gstrein
Frauen:
Abfahrt (4): Ortlieb, Hütter, Puchner, Tippler
Super-G (4): Hütter, Puchner, Siebenhofer, Tippler
Riesentorlauf (4): Haaser, Gritsch, Liensberger, Scheib
Slalom (5): Liensberger (TV), Gritsch, Truppe, Huber
Kombination (4): Siebenhofer, Gritsch, Huber, Haaser
Parallel (5): Liensberger (TV), Truppe, Gritsch, Haaser, Scheib
Zusammenfassung
- Die für den Sport Verantwortlichen brüteten am Montag im ÖSV-Hauptquartier in Innsbruck ein letztes Mal über Resultatslisten und Formkurven - auch ein Tauziehen mit der FIS fand statt.
- Die Entscheidung, wer Österreich bei der alpinen Ski-WM vertritt, fällt nach dem Chamonix-Slalom der Männer am 4. Februar.
- Laut APA-Informationen plante der ÖSV zuletzt mit 13 Männern und 11 Frauen.