Wien-Favoriten für St. Pölten Schauplatz der letzten Chance
"Es geht für uns darum, eine Leistung wie gegen Hartberg abzuliefern und unsere Position zu verteidigen", umriss Austria-Trainer Peter Stöger die Ausgangslage. "St. Pölten muss das Spiel gewinnen, wir wollen das Spiel gewinnen." Seine Einschätzung: "Es wird nicht wahnsinnig viel auf Abwarten sein." Und: "Es wird ein Kampf auf Biegen und Brechen." Die Austria ist vier Heimspiele ungeschlagen, genauso lange ist St. Pölten am Verteilerkreis auch unbesiegt.
St. Pöltens jüngstes 3:3 gegen Altach wurde analysiert, die Handschrift von Trainer-Rückkehrer Gerald Baumgartner war für Stöger leserlich. "Sie waren nach vorne wieder gefährlich, wie man sie im Herbst schon gesehen hat." Baumgartner deutete den verpassten möglichen Sieg als leistungstechnisches Lebenszeichen um. Bei fünf Punkten Rückstand ist das rettende Ufer fern, aber sichtbar. Oder wie Baumgartner sagte: "An den kleinen Strohhalm werden wir uns klammern, solange es möglich ist."
Mit einem Sieg beim TSV Hartberg hätte die Admira in der vorletzten Runde der Bundesliga auch in diesem Jahr definitiv die Klasse gehalten. "Ich hoffe es, dass wir es drüberbringen. Dazu bedarf es aber einer sehr, sehr guten Leistung", meinte Trainer Klaus Schmidt. Bisher haben die Südstädter in den drei Spielen unter Schmidt fünf Punkte gesammelt und dabei kein Gegentor erhalten. Die Hartberger möchten im Fernduell mit der Austria um Platz sieben ein Zeichen setzen.
Die bis dato drei Duelle in der Saison hat allesamt Hartberg gewonnen, wenngleich alle nur mit einem Tor Unterschied. "Die Admira war immer auf Augenhöhe, es war jetzt nie so, dass wir sie vom Platz geschossen hätten", stellte TSV-Coach Markus Schopp klar. Hartberg ist nach der 1:3-Niederlage am Dienstag punktegleich mit der siebentplatzierten Austria Achter. "Wir für uns haben grundsätzlich vor, sowieso jedes Spiel zu gewinnen. Aber in der konkreten Situation, in der wir uns befinden, ist es wichtig, der Austria zu zeigen, dass wir noch da sind, dass wir nicht locker lassen", sagte Schopp.
Ein Punkt fehlt dem SCR Altach noch um aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu fixieren. Um sich eine Zitterpartie in der letzten Runde zu ersparen, wollen die Vorarlberger deshalb am Samstag im Heimspiel gegen die SV Ried alles klarmachen. Die Innviertler sind bereits gerettet und haben keinen Druck mehr. Geklärt ist seit Freitag auch die Zukunft von Andreas Heraf, der dem Club erhalten bleibt und einen Zweijahresvertrag unterzeichnete. Der war die Belohnung für eine starke Serie samt Klassenerhalt als Nachfolger des nach dem Grunddurchgang zurückgetretenen Miron Muslic. In der Qualigruppe ist Ried nach acht Partien unbesiegt.
Für das Saisonfinish können sich die Rieder nach oben orientieren, vier Punkte fehlen auf die Wiener Austria und Hartberg. "Es ist unglaublich, dass wir um die Europacup-Plätze noch mitspielen dürfen. Dafür müssten wir jetzt zuerst einmal beide Spiele gewinnen. Das wird schwer genug, wir wollen es aber probieren", verlautete Heraf. Im Tor bekommt der erst 20-jährige Lukas Gütlbauer seine Chance.
Bei den Vorarlbergern gab es vor der Partie noch viele Fragezeichen, Manuel Thurnwald, Csaba Bukta und Nosa Edokpolor könnten ausfallen. "Wir wissen, dass wir noch den einen Punkt brauchen und wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen", betonte Altach-Trainer Damir Canadi. Den ersten Matchball auf dem Weg dorthin hatte sein Team zuletzt mit dem 3:3 in St. Pölten ausgelassen.
Zusammenfassung
- Die Wiener Austria sieht das mögliche Etappenziel, St. Pölten den winzigen Strohhalm.
- "St. Pölten muss das Spiel gewinnen, wir wollen das Spiel gewinnen."