Vizemeister Sturm gastiert zum Ligaauftakt bei Austria Wien
Um sich auf die kommenden englischen Wochen einzustimmen, bestritten die Grazer am Mittwoch ein Testspiel in Straßburg (0:3), wo Hierländer und Co. die derzeitigen Grenzen aufgezeigt wurden. "So ein Spiel hat mehr Gewicht als jedes Wort von mir", zeigte sich Ilzer dennoch nicht unzufrieden. Der 45-Jährige kann in Wien personell aus dem Vollen schöpfen, speziell in der Offensive ist der Konkurrenzkampf enorm. Und dieser soll sich noch verdichten, da die Blackys einen Nachfolger für Emanuel Emegha suchen.
Als Härtefall entpuppt sich nun ausgerechnet Jakob Jantscher, der vor zwei Jahren noch bester Spieler der Liga war. Der 34-Jährige wird sich künftig mehr abseits, statt auf dem Platz wiederfinden und stattdessen vor allem als Mentor für die jungen Spieler sowie als Joker fungieren. "Jakob wird eine wichtige Funktion in der Kabine haben, und er ist auch als Spieler immer eine Option, auch wenn er seltener in der Startelf sein wird", erklärte Ilzer.
Sportdirektor Andreas Schicker und er hätten gute Gespräche mit Jantscher gehabt. "Wir haben mit ihm ehrlich kommuniziert und wir sind überzeugt, dass er auf keinen Fall nachlassen wird - auch in seiner verbalen und mentalen Funktion", berichtete der Trainer und fügte hinzu: "Seine Reaktion zeigte, dass er im Sinne von Sturm Graz denkt. Er ist ja schon in jungen Jahren eine Legende."
Zum Ligastart wollen die Steirer ihre Meisterschaftsambitionen unter Beweis stellen. "Am Sonntag gilt es, möglichst nahe wieder am Limit zu sein", so Ilzer. Vor seinem Ex-Club hat der Coach Respekt. "Die Austria hat einen Schritt nach vorne gemacht. Wir begegnen einem hochattraktivem Gegner, der ein richtiger Gradmesser sein wird. Ich traue ihnen die Top 3 zu."
Das hoffen auch die Favoritner, die in der Vorsaison in allen vier Liga-Duellen mit Sturm das Nachsehen hatten. Das soll nun gleich in Runde 1 korrigiert werden. "Ich denke, wir haben unsere Hausaufgaben erfüllt. Wir haben eine Mannschaft, die sehr gut verstärkt worden ist, wir sind jetzt wieder breiter aufgestellt. Wir haben mit (Muharem, Anm.) Huskovic und (Lucas, Anm.) Galvao zwei Spieler zurückgekriegt, die der Trainer noch nie spielen gesehen hat. Das stimmt mich positiv für den Herbst", meinte Sportvorstand Jürgen Werner.
Die Austria steckt bereits mitten drin in den englischen Wochen. Nach dem Sieg im Europacup (1:0 gegen Banja Luka) geht die Mannschaft von Coach Michael Wimmer mit einem Erfolgserlebnis vor den Heimfans ans Werk. Flügelspieler Reinhold Ranftl wollte das nicht überbewerten. "Sonntag wird ein ganz anderes Spiel, Sturm spielt einen ganz anderen Fußball. Da müssen wir die Chancen, die wir kriegen, besser nutzen."
Das sieht auch Wimmer so: "Sturm hat eine hohe Intensität, da müssen wir intensiv dagegenhalten. Das wird eine Riesenherausforderung. Doch wir haben ein Heimspiel und wollen alles daran setzen, dass wir gut in die Saison starten."
Zusammenfassung
- Zum Abschluss der Auftaktrunde in der Fußball-Bundesliga empfängt die Wiener Austria am Sonntag (17.00 Uhr) Cupsieger Sturm Graz. Während die Veilchen heuer Richtung Top 3 blicken wollen, gelten die Steirer als Herausforderer Nummer eins für Meister Salzburg. Das Duell am Sonntag ist daher für beide Teams mehr als nur eine Standortbestimmung. "Wir gehen gut vorbereitet in ein echtes Spitzenspiel. Wir müssen ab dem ersten Spiel am Punkt sein", so Sturm-Coach Christian Ilzer.