Topfavorit Van der Poel gewinnt solo Paris - Roubaix
"Es ist unglaublich, wie wir als Team gefahren sind. Jasper wird Zweiter. Es geht nicht besser. Ich hatte einen der besten Tage auf dem Rad. Immer wieder habe ich attackiert, aber ich konnte die anderen nicht abhängen. Als Wout Defekt hatte, bin ich so schnell ich konnte gefahren. Natürlich ist das Pech, aber das ist Teil des Rennens", sagte van der Poel.
Die Entscheidung in der "Hölle des Nordens" über 256,6 Kilometer und 29 Sektoren mit insgesamt 54,5 Kilometern Kopfsteinpflaster fiel einmal mehr im Sektor Carrefour de l'Arbre etwa 18 Kilometer vor dem Ziel. Van der Poel kollidierte mit John Degenkolb, woraufhin van Aert attackierte. Der Belgier setzte sich mit van der Poel ab, doch kurz vor dem Ende des 2,3 Kilometer langen Abschnitts erlitt er einen Hinterraddefekt. Van der Poel nutzte das Pech seines Erzrivalen und fuhr zu seinem ersten Roubaix-Sieg. Der 28-jährige Cross-Weltmeister gewann damit nach der Flandern-Rundfahrt und Mailand - Sanremo vor drei Wochen sein drittes Radsport-Monument.
Als bester Österreicher kam der Tiroler Patrick Gamper (Bora-Hansgrohe) als 60. mit 9:13 Minuten Rückstand ins Ziel. Der Oberösterreicher Michael Gogl, Teamkollege von Van der Poel, hatte als 123. über 22 Minuten Rückstand.
Titelverteidiger Dylan van Baarle musste nach einem Sturz ebenso aufgeben wie der dreifache Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan, der auf seiner Abschiedstournee durch die Klassiker weiter vom Pech verfolgt wurde. Der Slowake, 2018 Sieger in Roubaix, musste schon nach den ersten Kopfsteinpflasterpassagen verletzt aufgeben. Bereits in der vergangenen Woche hatte der 33-Jährige die Flandern-Rundfahrt vorzeitig beenden müssen, nachdem er in einen Massensturz verwickelt gewesen war. Sagan beendet Ende des Jahres seine Laufbahn auf der Straße und will im kommenden Jahr zum Abschluss der Karriere im Mountainbike-Rennen der Olympischen Spiele von Paris antreten.
Das Peloton hatte von Beginn an soliden Druck auf den Pedalen, allein in den ersten beiden Rennstunden lag der Schnitt bei über 50 Kilometern pro Stunde. Erinnerungen an das Highspeed-Rennen aus dem Vorjahr wurden wach, als am Ende das mit 45,792 km/h schnellste Roubaix der Geschichte in der Statistik stand.
Zusammenfassung
- Mathieu van der Poel hat die 120. Auflage des Kopfsteinpflaster-Klassikers Paris-Roubaix gewonnen.
- Der niederländische Topfavorit aus dem Team Alpecin-Deceuninck siegte am Ostersonntag im Velodrom von Roubaix als Solist vor seinem Teamkollegen Jasper Philipsen.
- Van der Poel kollidierte mit John Degenkolb, woraufhin van Aert attackierte.
- Van der Poel nutzte das Pech seines Erzrivalen und fuhr zu seinem ersten Roubaix-Sieg.