Sturm Graz nach 2:0-Finalsieg über Rapid ÖFB-Cup-Sieger
Für Sturm ist es der insgesamt sechste Pokal-Triumph, der erste seit 2018. Rapid hingegen muss weiterhin auf den ersten Titel seit dem Gewinn der Meisterschaft 2008 warten. Der 14. und bisher letzte Cup-Sieg der Hütteldorfer liegt 28 Jahre zurück.
Bei Rapid schlüpfte wie erwartet Kevin Wimmer in die Rolle des gesperrten Michael Sollbauer. Der Ex-ÖFB-Internationale hatte in diesem Kalenderjahr nur ein Pflichtspiel - beim Sieg im Cup-Viertelfinale am 3. Februar beim WAC - absolviert, der bisher letzte Liga-Einsatz des Innenverteidigers liegt fast acht Monate zurück. Dennoch präsentierte sich die Hütteldorfer Abwehr in der ersten Hälfte stabil, ebenso wie jene von Sturm. Die logische Folge war vorerst ein eklatanter Mangel an Torchancen.
Nicolas Kühn lieferte gefährlichsten Angriff
Rapids gefährlichster Angriff vor der Pause resultierte aus einem Sololauf von Nicolas Kühn in den generischen Sechzehner, der Schuss des Deutschen vom Fünfereck wurde gerade noch abgeblockt (11.). Auf der Gegenseite parierte Goalie Niklas Hedl einen Kopfball von Emanuel Emegha offenbar gerade noch auf der Linie, nach VAR-Begutachtung wurde kein Tor gegeben (19.). Ansonsten machte Sturm nur mit harmlosen Distanzschüssen auf sich aufmerksam.
Grandiose Stimmung auf den Rängen
Während auf den Rängen grandiose Stimmung herrschte, ließ das spielerische Niveau in den ersten 45 Minuten zu wünschen übrig. In dem äußerst intensiv geführten Match ging es vor allem vor dem Seitenwechsel um Zweikämpfe und zweite Bälle, beide Teams suchten ihr Heil eher im weiten Pass nach vorne als im geordneten Spielaufbau.
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff legte Sturm ein bis zwei Gänge zu und kam der Führung schon in der 46. Minute ganz nahe. Nach einem schweren Fehler von Martin Moormann lief Emegha allein auf Hedl zu, umkurvte den Rapid-Tormann, ließ sich jedoch zu weit abdrängen und legte für Sarkaria ab. Nur Moormann stand noch im Tor, der Ex-Austrianer hätte sich die Ecke aussuchen können, schoss aber aus sechs Metern daneben. In der 54. Minute zog Alexander Prass ab, den 30-Meter-Schuss mit unangenehmer Flugbahn entschärfte Hedl mit einer Faustabwehr.
Eine Minute später verschätzte sich Hedl bei einer Flanke von David Schnegg, Sarkaria beförderte das Kunstleder jedoch per Kopf über die Latte. Wieder nur Sekunden danach gab es Corner für Sturm, den aufs lange Eck gezogenen Ball köpfelte David Affengruber an die Außenstange. In der 63. Minute vernebelte Emegha den nächsten Sitzer, als er nach Prass-Lochpass den Ball allein vor Hedl neben das Tor lupfte.
1:0 in der 66. Minute
Das sich abzeichnende 1:0 für Sturm fiel schließlich in der 66. Minute: Nach einem weiten Abschlag nach vorne setzte sich Emegha gegen Moormann durch und spielte für Sarkaria auf, der an Wimmer und Auer vorbeizog und den Ball unter die Latte knallte. Nach dem Treffer nahm Sturm etwas den Fuß vom Gaspedal und suchte das Heil in Kontern, was sich in der 84. Minute bezahlt machen sollte.
Zunächst glänzte Hedl mit einer starken Parade gegen Tomi Horvat, beim von Moormann abgefälschten Sarkaria-Nachschuss konnte der ÖFB-Teamspieler nicht mehr retten. Dafür bewahrte er Rapid in der 87. Minute gegen Emegha vor einer noch höheren Niederlage. Rapids erste echte Einschussmöglichkeit in der zweiten Hälfte ließ bis zur 92. Minute auf sich warten - Roman Kerschbaum traf die Außenstange.
Zusammenfassung
- Sturm Graz hat sich am Sonntag zum österreichischen Fußball-Cupsieger gekrönt.
- Die Steirer feierten vor 30.000 Zuschauern in Klagenfurt einen verdienten 2:0-Finalsieg über Rapid, beide Tore erzielte Manprit Sarkaria (66., 84.).