Sturm entschuldigt sich: Sanktionen nach Grazer Derby-Chaos
Stadionverbot und Mitgliedschaftsentzug: Fußball-Bundesligist Sturm Graz will nach den Ausschreitungen beim Graz-Derby gegen den Zweitligisten GAK am vergangenen Donnerstag "tiefgreifende Maßnahmen" setzen. Den Schuldigen droht Stadionverbot und ein Mitglieder-Ausschluss.
Weiters wird man beim nächsten durch den GAK veranstalteten Graz-Derby "KEINE Karten aus dem zustehenden Auswärtskontingent ansuchen". Diese Konsequenzen verkündete Präsident Christian Jauk in einer Pressemitteilung.
Die Maßnahmen seien Ergebnis einer Vorstands-Zusammenkunft am Sonntag und Montag, bei der es auch Gespräche mit führenden Vertretern der aktiven Fanszene gegeben habe. Laut Stellungnahme werde Sturm "die zuständigen Behörden vollinhaltlich bei ihren Untersuchungen und Ausforschungen maskierter Gewalttäter" unterstützen.
Sturm Graz entschuldigt sich
"Ich bedauere die Vorfälle, welche rund um das Grazer Derby geschehen sind und möchte mich bei den unbescholtenen Personen, die Opfer von Gewalt wurden, entschuldigen", erklärt Jauk in seinem schriftliche Statement. Der SK Sturm Graz stelle sich klar gegen jede Form der Gewalt.
Thomas Tebbich, wirtschaftlicher Geschäftsführer, dazu: "Der SK Sturm Graz basiert auf einer ganz klaren Wertegrundlage und einem Leitbild, das wir stolz in uns tragen. Gewalt ist mit diesen Werten nicht zu vereinbaren. "
Bei dem Cup-Spiel am Allerseelentag haben laut Polizei größtenteils Sturm-Hooligans randaliert. Ein GAK-Fanartikel-Stand wurde geplündert, die Polizei musste Schlägereien verhindern. Am Weg in die Innenstadt kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen "Roten" und "Schwarzen".
Die Polizeibilanz: rund 60 Anzeigen, zehn Wegweisungen, acht verletzte Matchbesucher, zwei verletzte Polizisten, ein Verletzter ohne Fremdeinwirken, ein beschädigtes Polizeifahrzeug.
Stadt Graz: "Die erzielten Ergebnisse sollen rasch umgesetzt werden"
Der für das Stadion zuständige Stadtrat, Manfred Eber (KPÖ), wertet die angekündigten Stadionverbote und drohenden Entzug von Mitgliedschaften als "absolut richtiges Signal". Bei einem Sicherheitsgipfel am Dienstag, an dem die Grazer Politik wie auch die Vereine, Securityfirmen, Polizei und Stadionmanagement teilnahmen, wurden weitere Maßnahmen besprochen. Ergebnisse will man alsbald umsetzen.
Im Vordergrund stehe die Analyse bestehender Sicherheitskonzepte. In den kommenden Monaten wolle man auch bauliche Maßnahmen realisieren. Damit reagiert man auf Hooligans, welche bauliche Schwächen des Stadions nutzen konnten, um Anhängern der Gegenseite aneinander zu geraten.
Zusammenfassung
- Fußball-Bundesligist Sturm Graz will nach den Randalen beim Cup-Derby gegen den GAK am vergangenen Donnerstag "tiefgreifende Maßnahmen" setzen.
- Das sei Ergebnis einer Vorstands-Zusammenkunft am Sonntag und Montag, bei der es auch Gespräche mit führenden Vertretern der aktiven Fanszene gegeben habe.
- Stadionverbot, Mitgliedschaftsentzug und kein Auswärtssektor beim nächsten GAK-veranstalteten Graz-Derby sind die Konsequenzen.