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Rapid gegen die Austria und das Gesetz der Derby-Unserie

Seit sieben Wiener Derbys gab es keinen Sieger mehr, im Vorjahr wurde viermal 1:1 gespielt. In der 11. Runde der Fußball-Bundesliga nehmen Rapid und Austria Wien am Sonntag (17.00 Uhr) den nächsten Anlauf, um drei Punkte aus dem Klassiker mitzunehmen. Die letzten Ergebnisse und die Personalnot bei der Austria sprechen für das Heimteam aus Hütteldorf. In den weiteren Sonntagspartien empfängt Sturm Graz die WSG Tirol, Schlusslicht Ried muss nach Wolfsberg (jeweils 14.30 Uhr).

Die Zeichen für den ersten Wiener Fußball-Derbysieg von Rapid im Allianz Stadion scheinen so günstig wie lange nicht zu stehen. Während die Hütteldorfer seit dem 5:0 am vergangenen Samstag bei der WSG Tirol spielfrei waren, setzte es für die Austria am Sonntag ein Heim-0:3 gegen Sturm und am Donnerstag ein 0:5 bei Villarreal. Zudem herrscht bei den "Veilchen" eine prekäre Personalsituation, Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer hingegen kann fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.

Dennoch warnte der Steirer vor dem mit 26.000 Zuschauern ausverkauften 337. Derby vor übertriebenem Optimismus. Der Kantersieg in Innsbruck sei "ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, aber auch nicht mehr", erklärte Feldhofer, gab aber auch zu, dass die weitaus geringere Belastung seiner Truppe in den vergangenen Tagen "sicher kein Nachteil" sei. Und immerhin heißt der bisher letzte Derby-Sieger Rapid - am 1. September 2019 gelang den Hütteldorfern am Verteilerkreis ein 3:1.

Der Austria-Tross kehrte erst am Freitagnachmittag aus Spanien zurück. Trainer Manfred Schmid zeigte sich vor dem Abflug zuversichtlich, dass die Abfuhr gegen Villarreal bei seinen Kickern keinen Knacks hinterlassen hat. "Von der mentalen Seite mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Die Mannschaft ist lernbereit, wir wissen, wie wir das einordnen können." Nach den jüngsten Rückschlägen sei es gut, gleich wieder eine wichtige Partie vor der Brust zu haben. Personell scheint jedoch keine Entlastung im Austria-Lazarett absehbar. Mit Andreas Gruber droht ein weiterer wichtiger Mann auszufallen. Er war schon seit Wochenbeginn kränklich.

Sturm Graz holte unter der Woche mit einem 0:0 gegen Lazio Rom einen wichtigen Punkt in der Gruppe F der Europa League. Nun heißt es für die Truppe von Coach Christian Ilzer, in den "englischen Wochen" im Spitzenfeld zu bleiben. Vor dem Duell gegen die WSG Tirol sagte Ilzer am Freitag: "Wir wollen auf allen Ebenen die Erwartungen erfüllen, uns in der Liga eine super Ausgangsposition für die Meistergruppe schaffen, aber auch in der Europa League reüssieren." Gegen die Tiroler sind die Grazer klarer Favorit. In der Liga hat Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl seit 435 Minuten kein Gegentor kassiert, außerdem gelang der WSG gegen die Grazer in acht Bundesligapartien noch nie ein Sieg.

Die WSG Tirol fühlt sich in der Außenseiterrolle aber durchaus wohl. "Das wird für uns die ultimative Herausforderung, so ehrlich müssen wir sein", sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger vor dem Duell beim Vizemeister in Graz. "Sturm ist im Spiel gegen den Ball aktuell noch intensiver am Weg als Red Bull."

Für Ried-Trainer Christian Heinle geht es am beim Wolfsberger AC um seinen Job. Nach zehn Runden sind die Innviertler mit nur fünf Punkten abgeschlagenes Tabellenschlusslicht, zum Abschluss der Hinrunde soll beim WAC die Trendwende erfolgen. Heinles Trainersessel wackelt nach nur einem Punktgewinn in den vergangenen sieben Ligaspielen jedenfalls gewaltig. Zuletzt verlor man zuhause das Kellerduell gegen Altach nach 2:1-Führung noch 2:3. "Wir haben das Spiel aufgearbeitet, wir nehmen uns alle in die Pflicht", betonte Heinle.

Mit dem zuletzt gut aufgelegten WAC wartet zudem eine undankbare Aufgabe. Die Wolfsberger haben zuletzt kaum Punkte abgegeben, drei 3:1-Siege in Serie gefeiert. Nach einem schwachen Saisonstart ist die Truppe von Trainer Robin Dutt mittlerweile wieder voll im Kampf um den Platz in der Meistergruppe dabei. "Wir sind grundsätzlich schon gut drauf", sagte Dutt, betonte aber: "Die letzten Spiele haben sich erst tief in der zweiten Halbzeit entschieden. Das wird auch gegen Ried so sein. Hoffentlich mit dem besseren Ende für uns."

ribbon Zusammenfassung
  • Seit sieben Wiener Derbys gab es keinen Sieger mehr, im Vorjahr wurde viermal 1:1 gespielt.
  • In der 11. Runde der Fußball-Bundesliga nehmen Rapid und Austria Wien am Sonntag den nächsten Anlauf, um drei Punkte aus dem Klassiker mitzunehmen.
  • "Sturm ist im Spiel gegen den Ball aktuell noch intensiver am Weg als Red Bull."
  • Die Wolfsberger haben zuletzt kaum Punkte abgegeben, drei 3:1-Siege in Serie gefeiert.