Play-off-Rekordserie der Spurs geht nach 22 Jahren zu Ende
Die Play-off-Rekordserie der San Antonio Spurs in der National Basketball Association (NBA) ist nach 22 Jahren zu Ende gegangen. Nachdem am Donnerstag (Ortszeit) sowohl die Phoenix Suns als auch die Memphis Grizzlies gewonnen hatten, war das Aus des Clubs des Wieners Jakob Pöltl bereits vor der 112:118-Niederlage in Orlando gegen Utah Jazz festgestanden.
Österreichs NBA-Pionier zählte in seinem insgesamt 301. NBA-Match (davon 22 im Play-off) neuerlich zur Starting Five der Texaner und verbuchte in 21:08 Minuten Einsatzzeit zehn Punkte, fünf Rebounds, drei Assists, einen Steal (Ballgewinn) sowie zwei Blocks. Man darf gespannt sein, ob es das letzte Match des 24-Jährigen für die Spurs war, bei denen zum zweiten Mal in Folge Rookie Keldon Johnson mit 24 Punkten Topscorer war. Denn Pöltls Vertrag in San Antonio ist mit dem Saisonende ausgelaufen. Allerdings können die Spurs im Herbst mit jedem Angebot eines anderen NBA-Clubs gleichziehen, weil der 2,13 Meter große Center nur ein eingeschränkt vertragsloser Spieler ("Restricted Free Agent") ist.
"Wir beenden die Seeding Games mit einer Niederlage gegen die Utah Jazz in einem bereits bedeutungslosen Spiel. Obwohl wir das Play-in verpassen, haben wir hier in Florida insgesamt eine gute Leistung erbracht und fünf von acht Spielen gewonnen", schrieb Pöltl als Resümee auf Facebook.
"Wir wussten, dass wir jedes Spiel mit hundert Prozent Energie und Willen angehen müssen, so als ob es unser letztes Spiel wäre. Entsprechend motiviert sind wir in die Serie gestartet, haben sehr gut begonnen und auch nach den Niederlagen gegen Philadelphia und die Nuggets die richtigen Antworten gefunden", betonte NBA-Profi Jakob Pöltl zudem in einer Aussendung.
"Leider waren wir am Ende auch von der Konkurrenz abhängig, nachdem diese nichts anbrennen hat lassen, war die Sache schon vor unserer letzten Partie entschieden. Die Bilanz ist dennoch positiv, sowohl aus Sicht des Teams als auch aus persönlicher. Die neuen Line-ups haben sich erst einspielen müssen, dann aber sehr gut funktioniert, auch meine Rolle ist nach dem Ausfall von LaMarcus Aldridge und Trey Lyles größer geworden", resümierte der 24-jährige Wiener, der versucht hat, "aggressiv in der Zone zu bleiben und an beiden Enden meine Leistung zu bringen. Das ist mir über weite Strecken sehr gut gelungen, alles in allem kann ich mit meiner Leistung sicherlich zufrieden sein."
Nun geht es für Pöltl erst einmal zurück nach San Antonio. "Von dort hoffe ich, sobald es geht, nach Österreich zurückzukommen. Wenn alles klappt, bin ich bereits Mitte kommender Woche in Wien, nach der langen Abschottung freue ich mich schon sehr, meine Familie und Freunde wiederzusehen", sagte Pöltl. "Wie die weiteren Wochen und der Rest des Sommers im Detail aussehen, kann ich aktuell nicht sagen, ich hoffe aber, einen Großteil davon in Österreich verbringen zu können."
Unter Erfolgscoach Gregg Popovich hatte San Antonio von 1998 bis 2019 stets die Postseason erreicht und damit im Vorjahr die Bestmarke der Philadelphia 76ers (bis 1963 Syracuse Nationals) eingestellt, die von 1950 bis 1971 ebenfalls 22 Mal en suite in den Play-offs gestanden waren. Auch alle bisherigen fünf Titelgewinne der Spurs (1999, 2003, 2005, 2007 und 2014) wurden in der Ära Popovich gefeiert. Pöltl, der seine NBA-Karriere 2016 bei den Toronto Raptors begonnen hatte, spielte die jüngsten beiden Saisonen für die Texaner, die auf dem elften Endrang der Western Conference landeten.
Um den letzten Play-off-Platz kommt es zu einem Play-In-Duell zwischen den Portland Trail Blazers und den Memphis Grizzlies. Die Phoenix Suns, die mit einem klaren 128:102-Erfolg über die Dallas Maverikcs als einziges Team auch ihr achtes und letztes Seeding Game in der "NBA-Bubble" in Florida gewannen, sind wie die Spurs in der Postseason nur Zuschauer. Sie wiesen zwar exakt dieselbe Bilanz wie die neuntplatzierten Grizzlies auf, doch die direkten Duelle gaben den Ausschlag zugunsten des Konkurrenten aus Memphis, der einen 119:106-Sieg über die Milwaukee Bucks (ohne den gesperrten "MVP" Giannis Antetokounmpo) feierte.
Portland verteidigte angeführt von Topstar Damian Lillard (42 Punkte und 12 Assists) mit einem hauchdünnen 134:133 gegen die Brooklyn Nets Platz acht im Westen erfolgreich. Damit benötigen die Blazers am Wochenende nur einen Sieg gegen Memphis, um das Play-off zu erreichen. Die Grizzlies müssten dagegen sowohl am Samstag (ab 20.30 Uhr/live DAZN) als auch am Sonntag (22.30 MEZ/live DAZN, falls nötig) gewinnen, um noch den Sprung in die Postseason zu schaffen.
Donnerstag-Ergebnisse der NBA: Utah Jazz - San Antonio Spurs (Pöltl 10 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists) 118:112, Boston Celtics - Washington Wizards 90:96, Los Angeles Lakers - Sacramento Kings 122:136, Memphis Grizzlies - Milwaukee Bucks 119:106, Phoenix Suns - Dallas Mavericks 128:102, Brooklyn Nets - Portland Trail Blazers 133:134, Orlando Magic - New Orleans Pelicans 133:127
Zusammenfassung
- Die Play-off-Rekordserie der San Antonio Spurs in der National Basketball Association (NBA) ist nach 22 Jahren zu Ende gegangen.
- Nachdem am Donnerstag sowohl die Phoenix Suns als auch die Memphis Grizzlies gewonnen hatten, war das Aus des Clubs des Wieners Jakob Pöltl bereits vor der 112:118-Niederlage in Orlando gegen Utah Jazz festgestanden.
- Damit benötigen die Blazers am Wochenende nur einen Sieg gegen Memphis, um das Play-off zu erreichen.