ÖSV-Biathletinnen in Hochfilzen nach zwei Strafrunden Neunte
Damit gelang dem zuletzt arg gebeutelte Tiroler ein Befreiungsschlag. "So ein Rennen als Antwort, das finde ich gut. Ich bin froh, dass ich das Schießen so gut hinkriege", meinte Leitner nach der gelungen Aufholjagd. Im Laufen sei aber nur ein kleiner Schritt nach vorne gelungen. "Ich fühle mich nicht wohl, es ist mühsam. Ich weiß nicht, was der Grund ist. Ich hoffe, dass wir das bald in den Griff bekommen", sagte der Lokalmatador, der in den vergangenen Tagen noch mit seiner Unform gehadert hatte. "So macht es wieder Sinn, gestern war ich schon fertig."
Simon Eder, David Komatz und Harald Lemmerer kamen nicht in die Top 30. Ihre Teamkolleginnen erlebten in der Neuschnee-Staffel über 4 x 6 km eine Achterbahnfahrt. Denn bereits Startläuferin Zdouc vermied im Stehendschießen nur mit Mühe eine Strafrunde, vier Nachlader und eine schlechte Schlussrunde warfen sie weit zurück. Gandler startete so als 13. bereits mit fast einminütigem Rückstand in ihr Staffeldebüt. Das die 21-Jährige aber bravourös absolvierte und Österreich mit nur einem Nachlader und auch guter Laufleistung auf Platz sechs nach vorne brachte. "Das war ein cooles Gefühl, ich hatte Gänsehaut. Es hat alles gut hingehaut", meinte die vor großer Kulisse nervenstark gebliebene Tirolerin.
Im Gegensatz dazu schoss Schwaiger miserabel und war auch nicht besonders schnell. "Richtig schlecht. Zwei Strafrunden sind besonders daheim sehr bitter", meinte die Salzburgerin, die auch schon bei der Heim-WM 2017 ein Debakel am Schießstand erlebt hatte. Hauser betrieb anschließend von der elften Stelle aus mit drei Nachladern noch ein wenig Schadensbegrenzung. Beim Saisonauftakt in Finnland hatte man Rang acht belegt. "Der neunte Platz ist ok, aber es war wieder viel mehr drinnen, bis auf Anna war keine am Schießstand zufriedenstellend, das ist ein bisschen schade", erklärte Hauser.
In den Einzelbewerben von Hochfilzen war die Kontiolahti-Sprintsiegerin als Zwölfte und Neunte die mit Abstand beste ÖSV-Athletin. Das ließ die im Sommer von Krankheiten geplagte Olympia-Vierte ein positives Zwischenfazit ziehen. "Ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass es so gut läuft. Es waren schon sehr gute Rennen dabei", sagte Hauser zur APA - Austria Presse Agentur. Aufgrund des guten Verlaufes wird sie entgegen ursprünglichen Plänen auch den nächsten Weltcup mitnehmen. "Ich muss mit der Energie haushalten, aber ich freue mich jetzt schon auf Frankreich, weil wenn es so geht, dann läuft man doch wieder alles", meinte Hauser und verabschiedete sich zu "zwei Tage mit viel essen und schlafen".
Die Bilanz der ÖSV-Männer liest sich weniger erfreulich. Leitners 13. Rang ist immerhin das mit Abstand beste Saisonergebnis. "Felix hat es durchgezogen, das gibt uns einen Schub, den nehmen wir hoffentlich nach Frankreich mit", so Eder (34.). Überflieger Bö feierte seinen vierten Sieg in Serie. Der Norweger jubelte nach zwei Strafrunden vor seinem Landsmann Sturla Holm Laegreid über Hochfilzen-Erfolg Nummer acht. "Ich mag es hier wirklich, es ist einer der besten Plätze für mich", strahlte Bö.
Nach Erfolgen im Sprint und mit der Staffel legte er in Tirol ein perfektes Wochenende hin. Insgesamt hält der 29-Jährige bei bereits 56. Weltcuperfolgen. Mit vier in den bisherigen fünf Saisonrennen liegt Bö auch in der Gesamtwertung deutlich vor Laegreid in Führung.
Zusammenfassung
- Die ÖSV-Biathletinnen haben beim Heimweltcup in Hochfilzen in der Staffel nach zwei Strafrunden von Julia Schwaiger Platz neun erreicht.
- Das Quartett mit Dunja Zdouc, der starken Debütantin Anna Gandler, Schwaiger und Weltmeisterin Lisa Hauser hatte über drei Minuten Rückstand auf Sieger Frankreich.
- Im Laufen sei aber nur ein kleiner Schritt nach vorne gelungen.
- Leitners 13. Rang ist immerhin das mit Abstand beste Saisonergebnis.