Nations League
ÖFB-Team verliert Play-off mit 0:2 gegen Serben
Damit ging die Generalprobe für die im Juni beginnende WM-Quali in die Hose. Teamchef Ralf Rangnick hatte im Vergleich zur Partie im Happel-Stadion aufgrund von Belastungssteuerung unter anderem David Alaba und Marko Arnautović zunächst auf die Bank gesetzt, der von einer Gelbsperre zurückgekehrte Konrad Laimer fungierte als Kapitän. Auch bei den Serben gab es einige Änderungen in der Startformation - unter anderem begann Salzburg-Profi Aleksa Terzić.
Trotzdem erinnerte das Match stark an jenes im Prater. Die Serben zogen sich im nicht einmal halb vollen Stadion Rajko Mitić zurück und überließen den Ball den Österreichern, die damit zumeist nichts anzufangen wussten. Laimer hatte in der sechsten Minute Pech, als er bei seinem Treffer hauchdünn im Abseits stand. Die nächste gute ÖFB-Gelegenheit ließ dann bis zur 23. Minute auf sich warten: Laimer eroberte im gegnerischen Strafraum den Ball und spielte für Romano Schmid auf, der am serbischen Goalie Predrag Rajković scheiterte.
Schmid zielte in der 38. Minute weit über das Tor, ansonsten gelang den Österreichern trotz klarer Feldüberlegenheit der letzte Pass viel zu selten - was aber auch daran lag, dass die Serben überraschend tief standen. Nur sporadisch suchten die Gastgeber den Weg nach vorne, so wie in der 16. Minute, als Vlahović von knapp außerhalb des Sechzehners das Ziel verfehlte.
Zur Pause wurde nicht nur der Schiedsrichter gewechselt - der Spanier José María Sánchez Martínez hatte sich verletzt, für ihn sprang der Vierte Offizielle Alejandro Muñiz Ruiz ein. Bei Österreich kamen Marko Arnautović und Marco Grüll für Muhammed Cham und Phillipp Mwene, was zur Folge hatte, dass Patrick Wimmer von Rechts- auf Linksverteidiger switchte und Laimer die Rolle als Rechtsverteidiger übernahm.
In der zweiten Hälfte schien sich an der Charakteristik zunächst nichts zu ändern. Die ÖFB-Elf blieb am Drücker, Wimmer prüfte Rajković mit einem zu zentral angetragenen Schuss (53.). Drei Minuten später aber folgte das erste Gegentor in Slapstick-Manier. Die Österreicher wollten bei einem Abstoß einen geordneten Spielaufbau betreiben. Goalie Alexander Schlager passte auf Nicolas Seiwald, dessen zu scharfe Rückgabe rutschte Schlager über den Rist und landete an der Stange. Maksimović schaltete am schnellsten und staubte ab.
Serben nach Rot für Trauner stärker
Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Österreicher notgedrungen noch mehr Risiko, doch gefährlicher waren die Serben - so auch in der 66. Minute, als Gernot Trauner an der Strafraumgrenze Stefan Mitrović zu Fall brachte und dafür nach VAR-Konsultation wegen Torraubs die rote Karte sah. Plötzlich war es um die Ordnung im ÖFB-Team geschehen, die Serben kamen dem nächsten Tor nahe. Andrija Živković traf mit einem spektakulären Schuss die Stange (70.), Mitrović scheiterte alleinstehend an Schlager (71.).
Drei Minuten danach wehrte der ÖFB-Goalie einen Lupfer von Lazar Samardžić an die Latte, Vlahović war per Kopf zur Stelle. Das vermeintliche 2:0 wurde jedoch vom VAR wegen eines Abseits in der Entstehung aberkannt. So blieb die Chance der Österreicher am Leben - bis zur 91. Minute, als Vlahović aus einem Konter mit seinem ersten Länderspieltor seit zwei Jahren für die Entscheidung sorgte.
Damit ist das ÖFB-Team in Auswärtsspielen gegen Serbien und dessen Vorgängerverband Jugoslawien weiterhin seit 1949 sieglos. Zudem blieb man erstmals seit dem 0:1 bei der EM im Juni 2024 gegen Frankreich ohne erzieltes Tor. In 27 der jüngsten 28 Länderspiele hatten die ÖFB-Kicker immer zumindest einen Treffer erzielt.
Zusammenfassung
- Österreichs Nationalteam verlor das Play-off gegen Serbien mit 0:2 und verpasste den Aufstieg in die höchste Spielklasse der Nations League.
- Ein schwerer Fehler ermöglichte Serbiens Nemanja Maksimović das erste Tor in der 56. Minute, gefolgt von einem weiteren Treffer durch Dušan Vlahović in der 91. Minute.
- Gernot Trauner erhielt in der 68. Minute die rote Karte, was die Chancen Österreichs weiter verschlechterte.