Kritik an respektlosem Umgang der UEFA mit Fan-Daten
"Die verkauften Tickets werden streng personalisiert", hieß es. "Das heißt, jeder, der ins Stadion möchte, muss seine Identität dem Veranstalter offenbaren, auch schon dann, wenn der Erwerb eines Tickets zunächst nur beabsichtigt ist."
Dieser Umgang mit den Daten genüge nicht den Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung, die in der Schweiz, wo die UEFA ihren Sitz hat, kein geltendes Recht sei. "Die UEFA behält sich zudem weitgehende Freiheiten vor, die Daten an Dritte zu übermitteln", kritisierte ProFans. Das umfasse nicht nur die Weitergabe an alle infrage kommenden staatlichen Behörden mit der Begründung der Wahrung der Sicherheit. Dazu gehöre auch die Gewährung des Datenzuganges "an beliebige Dritte nach völlig eigenem Ermessen der UEFA, um illegale Aktivitäten wie auch die Verletzung vertraglicher Verpflichtungen zu verhindern".
Dabei umfassten die persönlichen Angaben der Ticketanträge nicht nur Namen, Anschrift und Geburtsdatum, sondern auch Angaben wie Bankverbindung und E-Mail-Adresse. "Es ist ziemlich beispiellos, dass ein Unternehmen die Daten von Kunden ohne jedes Fehlverhalten derselben freiwillig an Behörden weitergebe", hieß es weiter. "Die vorbehaltene Weitergabe an beliebige Dritte bleibt völlig unkontrollierbar. Die UEFA muss weder auf Anfrage Betroffener noch einer Datenschutzbehörde konkret darüber Auskunft geben", kritisierte ProFans-Sprecherin Gloria Holborn.
Zusammenfassung
- Das Bündnis ProFans hat den respektlosen Umgang des Europäischen Fußball-Verbandes UEFA mit Zuschauer-Daten beklagt.
- Anlass für die Kritik ist der Einzug von Eintracht Frankfurt in das Europa-League-Finale, so die Fan-Organisation am Dienstag.
- "Es ist ziemlich beispiellos, dass ein Unternehmen die Daten von Kunden ohne jedes Fehlverhalten derselben freiwillig an Behörden weitergebe", heißt es von Seiten ProFans.