Rune kickt Thiem aus Monte Carlo
In der zweiten Runde des ATP-1000-Turniers von Monte Carlo unterlag der Niederösterreicher der 19-jährigen Nummer 9 der Welt am Mittwoch mit 2:6,4:6. Der US-Open-Sieger 2020 zeigte gegen seinen stärksten Gegner seit dem Erstrundenaus gegen Andrej Rublew bei den Australian Open im Jänner zwar durchaus gute Tendenzen, war letztlich aber ohne Chance.
Zwei Tage nach dem sicheren Auftakterfolg über Richard Gasquet startete Thiem mit viel Engagement in sein zweites Spiel unter Neo-Coach Benjamin Ebrahimzadeh. Bis zum 2:2 verlief die Partie völlig ausgeglichen. Thiem agierte auf Augenhöhe mit seinem Konterpart, setzte "einen der großen Drei der neuen Generation" (Thiem) auch in längeren Ballwechseln unter Druck. In entscheidenden Situationen misslangen dem Niederösterreicher dann aber doch mehrere Schläge. Nach seinem ersten Break zum 3:2 war Rune im ersten Durchgang nicht mehr zu stoppen und entschied diesen nach 34 Minuten für sich.
Dieses Selbstvertrauen nahm Rune, der 2023 noch nicht ganz an seine tolle Vorsaison anschließen konnte, in den zweiten Satz mit. Aber auch Thiem, im Fürstentum mit einer Wildcard ausgestattet, hielt dagegen, präsentierte sich nun etwas konsequenter - zumindest bis zum 3:3. Das siebente Game und Thiems Fehleranfälligkeit sollten da zum Knackpunkt werden.
Der Lichtenwörther wehrte zwei Breakbälle ab, vergab im Anschluss die Chance auf den Spielgewinn und musste das Game schließlich doch noch abgeben. Im Finish meldete sich Thiem noch einmal zurück und erarbeitete sich beim Stand von 4:5 die ersten Breakbälle. Rune ließ sich einmal mehr nicht beeindrucken und verwertete nach 1:36 Stunden den dritten Matchball.
"Im ersten Satz war ich zu langsam. Im zweiten Satz habe ich dann ruhig gespielt, bin auch öfter in eine offensive Position gekommen. Bei 3:4 und 4:5 habe ich gute Chancen gehabt, in die Partie zurückzukommen. Ich habe das aber nicht geschafft und dann verdient verloren", lautete Thiems Fazit. Genau dieser Herausforderung wegen habe er sich ein Match gegen einen Topakteur auch gewünscht. "Deshalb wollte ich das Match haben. Ich brauche genau solche Duelle gegen die zur Zeit besten Spieler, damit ich mich an dieses Level gewöhne. Damit ich selbst schnell werde und dann auch mein Spiel aufziehe", erklärte er.
Der Start unter dem Deutsch-Iraner Ebrahimzadeh dürfe jedenfalls aus durchaus gelungen bezeichnet werden. "Es war eine gute erste Woche mit einem neuen Trainer, einem neuen Team. Die Niederlage motiviert mich richtig für die nächsten Wochen", sagte Thiem, der am Donnerstag zum kommende Woche startenden ATP-250-Turnier nach München reist. "Ich hoffe, dass ich dort eine noch bessere Leistung bringen kann."
Damit ist beim Sandklassiker an der Cote d'Azur nur noch ein Österreicher vertreten. Im Doppel steht Sam Weissborn mit seinem monegassischen Partner Romain Arneodo im Achtelfinale. Nach dem 6:2,6:4 über Marcelo Melo/Alexander Zverev (BRA/GER) am Mittwoch wartet nun die an zweiter Stelle gesetzte Paarung Rajeev Ram/Joe Salisbury (USA).
Zusammenfassung
- Dänemarks Jungstar Holger Rune ist für den um seinen Anschluss an die Elite kämpfenden Dominic Thiem eine Nummer zu groß gewesen.
- In der zweiten Runde des ATP-1000-Turniers von Monte Carlo unterlag der Niederösterreicher der 19-jährigen Nummer 9 der Welt am Mittwoch mit 2:6,4:6.
- Das siebente Game und Thiems Fehleranfälligkeit sollten da zum Knackpunkt werden.
- Bei 3:4 und 4:5 habe ich gute Chancen gehabt, in die Partie zurückzukommen.