APA/APA (AFP)/NEIL HALL

Häufung von Coronafällen: Moraldebatte in Premier League

Nach den auch in der Premier League vermehrt aufgetretenen Coronafällen herrscht in England eine Moraldebatte. 36 neue Ansteckungen mit Covid-19 wurden in der vergangenen Woche in der obersten Fußball-Liga registriert, wie diese am Montagabend bekannt gab. Fünf Spiele wurden aufgrund der Gefahr von Ansteckungen seit Dezember verschoben. Dem Druck, eine Pause einzulegen, hat die Premier League noch widerstanden.

Man habe "Vertrauen in die Covid-19-Präventionsprotokolle", hieß es vonseiten der Verantwortlichen. Dabei hatte sich auch bei den Vereinen zuletzt Unmut geäußert. Newcastle Uniteds Trainer Steve Bruce gab sich vor wenigen Tagen nach Coronafällen in seinem Verein nachdenklich. "Es ist schwer einzudämmen und macht die Leute krank", sagte er. "Finanziell ist es richtig, weiterzuspielen, aber moralisch ist es wahrscheinlich falsch."

Arsenals Trainer Mikel Arteta konnte seinem Kollegen gewissermaßen beipflichten. "Mit dem, was wir tun, weiterzumachen, ist moralisch - mit dieser Situation, die wir in diesem Land und weltweit haben - ein wenig ein komisches Gefühl", meinte der Spanier. Man könne der Gesellschaft aber viel geben, "wenn wir alles auf sichere Art und Weise angehen", erklärte Arteta auch.

Nachdem nach den FA-Cup-Spielen am vergangenen Wochenende Bilder von in der Kabine feiernden Spielern die Runde machten, häufte sich jedoch die Kritik. Trevor Birch, Chef der English Football League (EFL), schrieb am Montag einen Brief an alle Clubs und warnte darin: "Wir werden unter extremen Regierungsdruck geraten, wenn wir weiterhin gegen die geltenden Regeln und Richtlinien verstoßen." In der EFL sind alle Vereine unterhalb der Premier League organisiert.

In Großbritannien gab es bisher mehr als 80.000 Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Zusammenhang stehen. Auf der britischen Insel breitet sich eine mutierte Variante des Virus derzeit mit großer Geschwindigkeit aus.

Seit Beginn der Saison wurden in der Premier League in 21 Runden insgesamt 207 Spieler und Betreuer positiv auf das Virus getestet. Ausgebrochen ist es bisher in den Teams von Fulham, Newcastle und auch Manchester City.

Auch in Schottland gibt es Probleme. Celtic Glasgow musste im Heimspiel gegen Hibernian am Montag auf 14 Spieler der ersten Mannschaft verzichten, die sich coronabedingt isolieren mussten. Auch Trainer Neil Lennon und sein Assistent John Kennedy waren davon betroffen. Celtic holte schlussendlich nur ein 1:1.

ribbon Zusammenfassung
  • Dabei hatte sich auch bei den Vereinen zuletzt Unmut geäußert.
  • Newcastle Uniteds Trainer Steve Bruce gab sich vor wenigen Tagen nach Coronafällen in seinem Verein nachdenklich.
  • In der EFL sind alle Vereine unterhalb der Premier League organisiert.
  • Seit Beginn der Saison wurden in der Premier League in 21 Runden insgesamt 207 Spieler und Betreuer positiv auf das Virus getestet.