Georg Struber gibt gegen Tirol Premiere als Salzburg-Trainer
Wenige Tage nach der Übernahme seines "Herzensclubs" von Matthias Jaissle kann Gerhard Struber, der langjährige Nachwuchscoach der "Bullen", sein Geschick erstmals mit den Profis beweisen. Für Struber, der am Dienstag sein erstes Training leitete, ist die Sache jedenfalls "cool angelaufen", er verspüre "Riesenvorfreude", wie er am Freitag bestätigte. "Ich bin viel im Austausch mit dem Staff und den Spielern", betonte der 46-Jährige, der vorerst nicht alles auf den Kopf stellen will. "Natürlich verlasse ich mich auch auf mein eigenes Gefühl. Aber ich habe sehr, sehr kompetente Leute neben mir und bin speziell jetzt gut beraten, da genau hinzuhören", stellte er fest.
Alles beim Alten bleibe vorerst im Tor. "Alexander Schlager ist die Nummer eins", bestätigte Struber die Aufstellung vom Auftakt-2:0 in Altach, noch unter den Interimstrainern Alexander Hauser und Florens Koch. Im Sturm ist der "Neue" aber zum Umdenken gezwungen. Altach-Torschütze Petar Ratkov fällt mit einer Oberschenkelblessur aus, Roko Simic könnte in die Startformation rutschen. Der so lange verletzte Fernando sei noch nicht ganz so weit: "Geduld ist Gebot der Stunde", gab ein grundsätzlich "zuversichtlicher" Struber zu bedenken.
Die WSG, die sich auch in der neuen Saison wohl wieder gegen den Abstieg stemmt, muss den Heim-Fehlstart gegen Klagenfurt verdauen."Mit so einem Auftritt werden wir definitiv nicht Bundesliga tauglich sein", mahnte Trainer Thomas Silberberger, für ihn ist das Duell in der Mozartstadt aber ohnehin eine Art Bonusspiel. "Es ist nie der ideale Zeitpunkt um nach Salzburg zu fahren. Natürlich ist das jetzt eine extrem schwere Aufgabe, vielleicht sogar die schwerste zusammen mit Sturm Graz. Wir fahren als krasser Außenseiter nach Salzburg, aber es gibt immer wieder Spiele, wo was gehen kann."
Zusätzlich wird der Langzeitcoach von personellen Sorgen geplagt. Neben Bror Blume (Ödem), Denis Tomic (muskuläre Probleme) und Goalie Ferdinand Oswald (Bandscheiben-OP) muss Silberberger nun in der durch den Behounek-Abgang ohnehin geschwächten Innenverteidigung auf Kapitän Felix Bacher (Muskelfaserriss) verzichten. Neuverpflichtung David Gugganig dürfte damit in die Startelf rücken. Oswald wird einmal mehr von Adam Stejskal vertreten werden, der jüngst von Salzburg kam.
Beim Duell von Austria Lustenau und Austria Wien im Lustenauer Reichshofstadion droht vor allem den Gästen aus der Bundeshauptstadt nach dem Heim-0:3 gegen Sturm Graz im Falle einer weiteren Niederlage ein Fehlstart. "Wir müssen da alles raushauen, um in der Liga die ersten Punkte zu holen", sagte Trainer Michael Wimmer. Die Vorarlberger hatten zum Auftakt in Hartberg remisiert (2:2).
Im ersten Saison-Heimspiel stehen Lustenau-Trainer Markus Mader alle Spieler zur Verfügung, auch der zuletzt fehlende Torben Rhein ist wieder gesund. Im Vergleich zum Hartberg-Match, wo seine Elf einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte, forderte der 55-jährige Coach mehr Aggressivität und Kompaktheit von der Mannschaft ein. "Man muss von der ersten Minute an die nötige Leidenschaft zeigen. Die ersten 50 Minuten in der Steiermark waren ein Warnzeichen, so dürfen wir nicht mehr auftreten."
Den Abgang von Goalgetter Haris Tabakovic bei den Wienern wird man im Ländle wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, für Mader bleiben die Veilchen aber weiter Favorit. "Es macht die Wiener sogar noch etwas unberechenbarer. Bisher war ihr Spiel auf Haris zugeschnitten, jetzt werden sie wohl flexibler agieren, die Offensivspieler können variabler auftreten."
Der Einstand in der Fußball-Bundesliga ist Aufsteiger Blau-Weiß Linz missglückt. Beim Heimdebüt im neuen Stadion an der Donaulände wollen es die Blau-Weißen am Sonntag besser machen und gegen den TSV Hartberg die ersten Punkte holen. "Wir waren mental ein bisschen überfordert und haben mehr Probleme mit uns selber als mit dem Gegner gehabt", resümierte Trainer Gerald Scheiblehner die Leistung bei der 1:2-Niederlage vergangenes Wochenende beim WAC.
Mit Hartberg erwartet Scheiblehner einen ähnlich starken Gegner. "Das ist eine Mannschaft, die schon sehr viel Erfahrung in der Bundesliga hat. Hartberg imponiert mir, weil sie sich sehr gut einschätzen, mit Markus Schopp haben sie einen Trainer, der dort perfekt hinpasst. Sie wollen Kombinationsfußball spielen, das haben sie gegen Lustenau in einigen Phasen sehr gut umgesetzt", lobte Scheiblehner.
Schopp fühlte sich beim 2:2 gegen Lustenau in seiner Einschätzung bestätigt, wonach das verjüngte Team seine Ideen bereits gut verinnerlicht hat. "Man hat gesehen, dass wir Potenzial haben, das wollen wir von Spiel zu Spiel besser ausschöpfen." Der Rückfall nach 2:0-Führung kam für ihn nicht überraschend, nachdem die erste Hälfte fast "zu viel des Guten" gewesen sei. Salzburg-Leihspieler Mamadou Sangaré fehlt Hartberg gesperrt. Die Bilanz aus 2. Liga-Zeiten ist mit je drei Siegen und sechs Remis ausgeglichen.
Zusammenfassung
- Der neue Trainer von Red Bull Salzburg, Gerhard Struber, gibt am Sonntag in der zweiten Bundesliga-Runde seine Premiere.
- Der Gegner der Salzburger-Serienmeister ist dabei mit der WSG Tirol ein vermeintlich dankbarer.
- Zeitgleich peilen die Austrias aus Lustenau und Wien bei ihrem Aufeinandertreffen in Vorarlberg den ersten Saison-Dreier an.
- Aufsteiger Blau-Weiß Linz will gegen den TSV Hartberg die ersten Punkte holen.