Sturm nach 2:1 über Rapid erneut ÖFB-Cup-Sieger
Auch damals hatte man sich gegen Grün-Weiß durchgesetzt. Nach Rapids-Treffer durch Matthias Seidl (43.) waren es ein Eigentor von Leopold Querfeld (49.) sowie ein Treffer von Tomi Horvat (81.), die die Entscheidung brachten.
Partie gedreht
Sturm, das als Bundesliga-Tabellenführer auch weiterhin die Chance auf das Double hat, war zumindest in der zweiten Hälfte das bessere Team und glänzte einmal mehr mit seiner Fitness. Rapid muss hingegen weiter auf den ersten Titel seit 16 Jahren warten.
Bei Sturm kam drei Tage nach dem Remis in Salzburg im Angriff Seedy Jatta für William Böving, David Schnegg ersetzte in der Defensive Dimitri Lavalee. Rapid-Trainer Robert Klauß, dem Christian Ilzer zuletzt Schonung mehrerer Stammspieler attestiert hatte, brachte diesmal tatsächlich eine klare A-Elf aufs Feld, angeführt von Goalgetter Guido Burgstaller.
Ausverkauftes Stadion
Vor 30.000 Zuschauer:innen in der ausverkauften Wörthersee-Arena lieferten sich die Kontrahenten ein intensives, schnelles Duell mit wenig spielerischen Elementen, vielen Ballbesitzwechseln und zwei frühen Chancen. Rapids Nenad Cvetković köpfelte nach Ecke in Topposition knapp daneben (4.), Jatta bekam den Ball wenige Meter vor dem Tor der Wiener nicht unter Kontrolle (5.).
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Passend zum zweikampffreudigen Geschehen musste Klauß nach nicht einmal einer Viertelstunde schon wechseln, weil Lukas Grgić seinem Teamkollegen Jonas Auer im Eifer des Gefechts auf den Fuß stieg und dieser nicht mehr weitermachen konnte.
Moritz Oswald kam, Neraysho Kasanwirjo rückte auf die linke Abwehrseite. Auch der Niederländer musste später fast vom Platz, nachdem ihn Mika Biereth voll im Gesicht getroffen hatte (40.), konnte aber schließlich weitermachen.
Wenig später stand es 1:0 für Rapid. Der Treffer ging vor allem auf das Konto von Marco Grüll, der erst Gazibegović den Ball wie ein Bulle abnahm, um dann gazellenartig im Strafraum mehrere Verteidiger aussteigen zu lassen und schließlich Vítězslav Jaroš zur Parade zu zwingen - den Abpraller verwertete Seidl ohne Probleme.
Davor hatte es zudem gute Möglichkeiten durch Isak Jansson (Außennetz/25.) bzw. auf Sturm-Seite durch Horvat bzw. Biereth (Niklas Hedl rettete im Nachfassen/20.) und Jatta (33.) gegeben. Letzterer köpfelte nach eleganter Vorarbeit von Jon Gorenc Stanković über das Tor (33.).
Sturm holt Cup-Titel
Eine in der ersten Hälfte sehr ausgeglichene Partie gehörte nach dem - wegen Rauchentwicklung auf den Rängen leicht verzögerten - Wiederbeginn vorerst den Grazern. Biereth prüfte Hedl (47.), wenig später war Rapids Tormann dann ohne Chance.
Just sein Teamkollege Querfeld bugsierte einen Köpfler von David Affengruber aus Kurzdistanz über die Linie. Grün-Weiß blieb danach eine echte Antwort schuldig und war fast ständig unter Druck - vor allem bei Standards.
So schien die Partie in der 65. Minute nach einem Eckball mit dem vermeintlichen 2:1 durch Gregory Wüthrich eine vorentscheidende Wende genommen zu haben. Der Schweizer hatte - wie der VAR bestätigte - dabei aber die Hand zu Hilfe genommen.
Eine Viertelstunde später war es dann aber doch so weit: Sturm drehte nach einem Einwurf samt Gestocher im Strafraum durch Horvat tatsächlich die Partie. Ein dem Treffer vorangegangenes angebliches Foul hielt dem VAR-Check stand, erhitzte aber das Gemüt nicht zuletzt von Klauß.
Die Wiener bäumten sich im Finish noch einmal auf, die Wirkung blieb überschaubar. In der Nachspielzeit musste Jaroš noch einmal gegen Burgstaller eingreifen.
Zusammenfassung
- Sturm Graz sicherte sich mit einem 2:1-Sieg über Rapid Wien zum siebenten Mal den ÖFB-Cup-Titel.
- Nach einem 0:1-Pausenrückstand drehten die Steirer das Spiel, begünstigt durch ein Eigentor von Leopold Querfeld und einen Treffer von Tomi Horvat.
- Das Finale fand vor 30.000 Zuschauer:innen in der ausverkauften Wörthersee-Arena statt, die eine intensive Atmosphäre bot.
- Der Einsatz des VAR bestätigte ein Handspiel und überprüfte ein angebliches Foul, was die Spannung zusätzlich erhöhte.
- Rapid Wien muss weiterhin auf den ersten Titel seit 16 Jahren warten, während Sturm Graz die Chance auf das Double wahrnimmt.