Charles LeclercAPA/AFP/Angela Weiss

Ferrari-Doppelsieg in den USA, späte Strafe für Norris

Traumrennen für Ferrari in Austin: Charles Leclerc vor Carlos Sainz. Ein spätes Überholmanöver wurde Lando Norris zum Verhängnis. Weltmeister Max Verstappen auf dem dritten Platz.

Charles Leclerc hat erstmals ein Formel-1-Rennen in den USA gewonnen. Der Monegasse zeigte sich am Sonntag in starker Form und siegte auf dem Circuit of The Americas in Austin vor seinem Ferrari-Stallkollegen Carlos Sainz und Sprint-Sieger Max Verstappen. McLaren-Pilot Lando Norris erhielt für ein Überholmanöver gegen Verstappen eine späte Fünf-Sekunden-Strafe und wurde Vierter. Für Leclerc war es nach Monaco und Monza der dritte Sieg in diesem Jahr, für Ferrari der vierte.

"Es war eine ziemlich gute erste Kurve. Das war genau das, was ich machen wollte. Das hat uns im ersten Stint geholfen, denn wir hatten eine mega Pace. Die Pace des Autos war wirklich sehr, sehr gut", meinte Leclerc. "Bis jetzt war es kein einfaches Wochenende. Ich hatte mit dem Auto zu kämpfen, aber heute im Rennen war das Gefühl besser", ergänzte er.

"Wie wenig Reifenabbau wir haben, macht Spaß. Wir können einfach in den Angriffsmodus gehen und pushen und überholen, das ist einfach toll", erklärte Sainz. Ferrari stieg mit dem Doppelsieg auch in den Kampf um die Konstrukteurs-WM ein. Nach Austin liegt die "Scuderia" nur noch acht Punkte hinter Red Bull Racing auf dem dritten Platz.

"Harter Kampf" für Verstappen

"Für mich war es ein schwieriges Rennen, ich hatte nie das Tempo, um zu attackieren. Es war ein harter Kampf", sagte Verstappen, der seine WM-Führung um drei Punkte ausbaute und nun 57 Zähler vor Norris liegt. "Am Ende ist ein Podium ein tolles Ergebnis."

Der Beginn des Rennens verlief turbulent. Leclerc holte sich mit einem brillanten Start von Position vier weg den ersten Platz, während Polesitter Norris sich erfolglos gegen Verstappen verteidigte. Norris fiel sogar auf Rang vier zurück, weil ihn auch noch Leclerc-Teamkollege Sainz überholte. Der attackierte daraufhin Verstappen, blieb jedoch vorerst hinter dem Niederländer. In der 3. Runde gab es einen kurzen Safety-Car-Einsatz nach dem Abflug von Lewis Hamilton, der somit ein Wochenende zum Vergessen erlebte.

Charles Leclerc dominant

Anschließend diktierte Leclerc das Tempo, die vorderen Positionen waren bis zu den Boxenstopps ab der 20. Runde einzementiert. Sainz war als erster Fahrer der Spitzengruppe mit dem Wechsel von Medium- auf Hard-Walzen an der Reihe und schaffte den Undercut gegen Verstappen, der danach über die Reifenqualität lästerte.

Sergio Pérez war unterdessen um Anschluss an die Top fünf bemüht, ebenso wie George Russell im zweiten Mercedes nach seinem Start aus der Boxengasse. Am Mercedes des Briten war über die Nacht geschraubt worden, nachdem er in den letzten Sekunden des Qualifyings am Samstag verunfallt war. Russell landete schließlich auf dem sechsten Platz, Pérez wurde Siebenter.

Umstrittenes Überholmanöver

Norris kam Verstappen in der Schlussphase immer näher und konnte in den letzten zehn Runden die Überholhilfe DRS nutzen. Mehrere Überholversuche scheiterten, doch in der 52. Runde zog der Brite vorbei - allerdings befand er sich dabei (wie auch Verstappen) außerhalb der Strecke. Er bekam in den letzten Sekunden des Rennens eine Fünf-Sekunden-Strafe ausgesprochen. Leclerc brachte indes seinen achten Grand-Prix-Erfolg sicher ins Ziel.

"Wir haben nicht den Speed gehen können, den wir im Sprint hatten, und die Ferraris haben ein unglaubliches Tempo vorgelegt. Aber für uns war natürlich Lando der entscheidende Faktor. Ich glaube, die Strafe war gerechtfertigt", sagte Red-Bull-Konsulent Helmut Marko im Servus-TV-Interview. Zugleich lobte der Steirer Racing-Bulls-Neuzugang Liam Lawson. Der Neuseeländer, der Daniel Ricciardo abgelöst hat, fuhr auf den neunten Platz und somit direkt in die Punkte.

Intensiver Rennkalender

Nach dem Grand Prix der USA geht es Schlag auf Schlag weiter. Am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 in Mexico-Stadt. In der Woche darauf folgt der Grand Prix von Brasilien in São Paulo, wo wieder ein Sprintrennen ausgetragen wird.

Die Formel 1 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Ferrari feierte in Austin einen Doppelsieg: Charles Leclerc gewann vor Carlos Sainz, während Lando Norris nach einer Fünf-Sekunden-Strafe Vierter wurde.
  • Charles Leclerc erzielte seinen dritten Saisonsieg und den ersten in den USA, während Ferrari insgesamt den vierten Saisonsieg einfuhr.
  • Max Verstappen belegte den dritten Platz und baute seine WM-Führung auf 57 Punkte vor Lando Norris aus.
  • Ferrari rückte in der Konstrukteurs-WM auf den dritten Platz vor und liegt nur noch acht Punkte hinter Red Bull.
  • Das Rennen war von einem turbulenten Start geprägt, inklusive eines Safety-Car-Einsatzes nach dem Abflug von Lewis Hamilton.