Sean DycheAPA/AFP/Adrian DENNIS

Everton in Premier League mit Zehn-Punkte-Abzug bestraft

Dem Premier-League-Klub FC Everton werden von seinem ohnehin schmalen 14-Punkte-Konto nochmals 10 Punkte abgezogen. Der Verein hätte sich nicht an die "Financial Fairplay"-Regeln gehalten.

Der FC Everton ist wegen seiner Finanzgebarung nachträglich bestraft worden. "Eine unabhängige Kommission hat dem FC Everton wegen eines Verstoßes gegen die Rentabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League einen sofortigen Abzug von 10 Punkten auferlegt", heißt es in einem Statement der britischen Liga. Es handelt sich um den größten Punkteabzug in der Geschichte der Premier League.

Der Punkteabzug bedeutet auch, dass der Klub mit sofortiger Wirkung auf Platz 19 von 20 in der Premier League fällt, da sein Punktekonto von 14 auf vier sinkt.

Die Premier League erklärte, sie habe schon vor einiger Zeit eine Beschwerde gegen den Klub aus Liverpool eingereicht und den Fall Anfang des Jahres an die unabhängige Kommission verwiesen. Diese trat im Oktober zusammen und urteilte in dem Fall.

Zu viel Verlust

Während des Finanzgebarungsverfahren hätten die Verantwortlichen zugegeben, dass Everton gegen die Regeln verstoßen habe. Laut der Liga hat Everton Teile seines Verlustes verschwiegen. Über drei Jahre hätte Everton nicht mehr als 105 Millionen Pfund Verlust machen dürfen. Der tatsächliche Verlust lag laut Premier League allerdings bei 124,5 Millionen Pfund.

Everton bezeichnete die Sanktion als "völlig unverhältnismäßig und ungerecht" und kündigte an, bei der Premier League Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Der Klub erklärte, man sei "schockiert und enttäuscht".

Leeds, Leicester und Burnley haben den Eigentümern von Everton schriftlich mitgeteilt, dass sie im Falle eines Schuldspruchs auf Schadenersatz klagen wollen. Alle drei Klubs sind in den vergangenen beiden Saisons abgestiegen, während sich Everton jeweils knapp rettete.

Neuer Eigentümer bei Everton

Everton ist gegenwärtig in einem Transformationsprozess von einem Eigentümer zum nächsten. Die US-amerikanische Private-Equity-Firma 777 Partners übernimmt die 94,1-Prozent-Mehrheit des britisch-iranischen Milliardärs Farhad Moshiri. Es wird erwartet, dass das Geschäft bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird.

Anfang dieses Jahres war Englands Meister Manchester City wegen mehr als 100 angeblicher Verstöße gegen die Financial-Fairplay-Regeln seit der Übernahme des Klubs durch die Geldgeber aus Abu Dhabi ebenfalls an eine unabhängige Kommission verwiesen worden. In diesem Fall gibt es noch kein Urteil.

ribbon Zusammenfassung
  • Dem Premier-League-Klub FC Everton werden von seinem ohnehin schmalen 14-Punkte-Konto nochmals 10 Punkte abgezogen.
  • Der Verein hätte sich nicht an die "Financial Fairplay"-Regeln gehalten.