Deutschland gewann Geduldspiel gegen Rumänien knapp 2:1
Hansi Flick hatte sein Engagement als deutscher Bundestrainer mit einem 12:0-Start (2:0 Liechtenstein, 6:0 Armenien, 4:0 Island) begangen. Doch statt der nächsten Torlawine gab es am Freitag in Hamburg früh den ersten Gegentreffer seiner Amtszeit. Iannis Hagi, Sohn des großen Gheorghe Hagi, schob Antonio Rüdiger ein Gurkerl und bezwang dann auch Marc-Andre Ter Stegen, der Manuel Neuer (Adduktorenprobleme) im Tor vertrat (9.).
Rumänien hatte blitzschnell umgeschaltet - ein Vortrag in Form eines Nadelstichs, mit dem der Außenseiter dem Tabellenführer vor der Halbstundenmarke öfters Schmerzen bereitete. Die Flick-Elf aber war überlegen, drängte, hatte Chancen, kam dem Treffer in der ersten Hälfte gegen den massiven Defensivblock aber selten so nahe, wie noch vor dem 0:1, als Joshua Kimmich schon für den Elfmeter bereit gestanden war (8.). Referee Cüneyt Cakir nahm seinen schmeichelhaften Elfmeterpfiff nach einem Faller von Timo Werner nach Studium der TV-Bilder aber zurück.
Nach dem Wechsel setzte sich die größere Klasse durch. Serge Gnabry mit seinem fünften Tor in der laufenden Quali sorgte für das 1:1 (52.). Für den Siegtreffer hieß es noch ein wenig zittern, bis der eingewechselte Thomas Müller nach einem verlängerten Corner goldrichtig stand (81.). Salzburgs Karim Adeyemi sammelte im Finish noch ein paar Minuten. Sein Team liegt nun sechs Punkte vor Nordmazedonien (4:0 gegen Liechtenstein), weil Armenien in Island Punkte liegen ließ (1:1).
In Gruppe E wurde im Schlüsselspiel um Platz zwei hinter den in diesen Tagen in der Nations League tätigen Belgiern die Punkte geteilt. Tschechien und Wales spielten 2:2 und liegen mit acht Punkten acht Punkte hinter Belgien. Die Briten haben aber ein Spiel weniger absolviert. Daniel James bügelte mit seinem Tor zum Endstand den Schnitzer des Tages von Wales-Goalie Danny Ward aus. Dieser hatte einen Rückpass von Aaron Ramsey (Torschütze zum 1:0) nicht zu kontrollieren vermocht, der Ball kullerte über seinen Fuß ins Tor.
Die Niederlande verbuchten in Gruppe G eine Runde ganz nach ihrem Geschmack. Das von Louis van Gaal betreute Oranje-Team kam dank Davy Klaassen (19.) zu einem 1:0-Arbeitssieg in Lettland. Dahinter knöpfte die Türkei den zweitplatzierten Norwegern (ohne den verletzten Erling Haaland) einen Punkt ab (1:1). Die Niederlande setzten sich um zwei Punkte ab.
Im Pool H marschieren Russland und Kroatien weiter in Gleichschritt, beide Auswahlen halten nun bei 16 Punkten. In Kasan machte ein Eigentor des Slowaken Milan Skriniar den Unterschied. Auf Zypern leitete ein Oldie-Duo den 3:0-Sieg für den Vizeweltmeister Kroatien ein: Luka Modric bediente Ivan Perisic (45.+2).
Slowenien teilte sich beim 4:0 gegen Malta den höchsten Sieg des Tages mit Nordmazedonien. Der frühere ÖFB-U21-Teamspieler Sandi Lovric bereitete drei Treffer vor, darunter den Endstand durch den Salzburger Benjamin Sesko, der mit seinen 18 Jahren und 130 Tagen zum jüngsten Länderspiel-Torschützen in der Geschichte Sloweniens avancierte.
Zusammenfassung
- Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ein Geduldsspiel gegen Rumänien 2:1 nach Rückstand gewonnen und in der laufenden WM-Qualifikation den sechsten Sieg im siebenten Spiel eingefahren.
- Gruppe H bleibt eine umkämpfte Konkurrenz zwischen Russland und Kroatien, die beide siegten.
- Salzburgs Karim Adeyemi sammelte im Finish noch ein paar Minuten.
- Tschechien und Wales spielten 2:2 und liegen mit acht Punkten acht Punkte hinter Belgien.