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Das große ABC zum Giro d'Italia 2023

Alles, was Sie über das prestigeträchtige Radrennen um das rosa Trikot wissen müssen.

Alle Jahre wieder befindet sich Italien im sportlichen Ausnahmezustand. Grund ist die italienische Grand Tour namens Giro d'Italia, eines der wichtigsten Radrennen der Welt. In diesem Jahr findet der Giro vom 6. bis zum 28. Mai statt - und macht dabei sogar einen Abstecher durch die Schweiz.

Doch wer sind eigentlich die großen Favoriten? Was gilt es aus rot-weiß-roter Sicht besonders zu beachten? Und warum ist die Maglia Rosa, also das rosa Siegertrikot, eigentlich rosa? PULS 24 liefert mit dem großen Giro-ABC alle Infos, die Sie über das anstehende Radsport-Spektakel wissen müssen.

A wie Anfang

Der Giro d'Italia 2023 startet so, wie es sich für eine Grand Tour gehört: mit dem Prolog, also einem kurzen ersten Radfahren. Am 6. Mai bedeutet das für die Rad-Asse ein 19,6 Kilometer langes Einzelzeitfahren in den Abruzzen mit der Ankunft in Ortuna.

B wie Bora-hansgrohe

Bora-hansgrohe heißt das einzige deutsche Team, das beim heurigen Giro antritt. Alexander Wlassow startet als Kapitän des deutschen Rennstalls. Der Russe galt bereits im vergangenen Jahr bei der Tour de France als Geheimfavorit. Dort erreichte er trotz der Nachwehen eines Sturzes den starken fünften Platz in der Gesamtwertung.

C wie Caorle

Der beliebte Urlaubsort in der Nähe von Venedig ist dieses Jahr die Endstation der 17. Etappe. Mit nur 328 Höhenmetern, beginnend in Pergine Valsugana, sollte die Fans in Caorle ein spektakulärer Zielsprint erwarten.

D wie Dolomiten

In der dritten und letzten Rennwoche geht es für die Radprofis in die gefürchteten Dolomiten. Besonders Etappe 19 mit einer Bergankunft auf den Drei Zinnen verspricht ein wahrer Hit zu werden. Mit 5.469 Höhenmetern werden am 26. Mai besonders die Bergfahrer ihre Skills zeigen können.

E wie Evenepoel

Remco Evenepoel, Kapitän von Soudal - Quick Step, gilt als ganz großer Favorit auf den Gesamtsieg. Der Belgier konnte 2022 bereits die Vuelta, die dritte Grand Tour, für sich entscheiden, und lieferte starke Leistungen bei den Frühjahrsklassikern.

Remco EvenepoelAPA/AFP/Belga/Jasper Jacobs

G wie Gall

Felix Gall ist derzeit wohl die heißeste Aktie im rot-weiß-roten Radsport - sogar zu heiß für den Giro d'Italia. Der französische Rennstall AG2R Citroën Team entschied sich nämlich, Gall aus dem Giro-Kader zu nehmen. Stattdessen soll sich der 25-Jährige auf die Tour de France im Juli vorbereiten.

H wie hundertsechste Ausgabe

Der Giro 2023 bedeutet die insgesamt 106. Ausgabe des italienischen Rad-Klassikers. Inspiriert wurden die Italiener von der vier Jahre zuvor gegründeten Tour de France. Mit Ausnahme von den Jahren während des Ersten und Zweiten Weltkriegs fand der Giro jedes Jahr statt. Zu Beginn verlief die Tour über acht Etappen von Mailand über Neapel und wieder zurück nach Mailand. Mittlerweile stehen 21 Etappen auf dem Rennkalender. 

I wie Ineos Grenadiers

Das britische Radsportteam ist die Mannschaft, die es in der Teamwertung zu schlagen gibt. Angeführt wird Ineos Grenadiers von Tao Geoghegan Hart, der sich Hoffnungen auf einen Podestplatz in der Einzelwertung macht. Wie stark die Ineos-Fahrer sind, zeigten sie schon letztes Jahr bei der Tour de France. Dort gewannen sie souverän die Teamwertung.

J wie Jumbo-Visma

Über die Teamwertung würde sich natürlich auch Jumbo-Visma freuen. Der große Fokus des niederländischen Rennstalls liegt aber auf der Einzelwertung. Primož Roglič soll den Jumbo-Sieg nach Hause bringe. Der Slowene feierte beim Giro bereits drei Etappen-Erfolge, nach drei Tour-Siegen bei der Vuelta soll es jetzt aber auch in Italien mit dem ganz großen Coup klappen. Erwartet wird ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Evenepoel.

K wie Konrad

Patrick Konrad ist einer von zwei Österreichern, die ein Giro-Ticket erhalten haben. Im Bora-Team soll er Wlassow als Edel-Helfer zur Seite stehen. Spannend wird zu sehen sein, ob der 31-jährige Konrad auch die Erlaubnis bekommen wird, selbst auf einen Etappensieg zu gehen. Vor zwei Jahren ist das dem Niederösterreicher bei der Tour de France nämlich bereits eindrucksvoll gelungen.

Patrick KonradAPA/AFP/Philippe Lopez

M wie Maglia Rosa

Um dieses Trikot geht es, die Maglia Rosa. Seit 1931 wird der Gesamtführende beim Giro d'Italia mit einem rosa Trikot gekennzeichnet. Die Farbe wurde aus Werbegründen gewählt. Sie soll die Papierfarbe der "Gazzetta dello Sport" repräsentieren. Die Sporttageszeitung war der Erstveranstalter der Tour. Letztes Jahr ging die Maglia Rosa an Jai Hindley. Der Australier ist heuer nicht mit am Start.

O wie österreichische Grenze

Auch für österreichische Radsport-Fans ist Giro-Action live vor Ort in diesem Jahr möglich. Die 20. und vorletzte Etappe startet nämlich in Tarvis - also nur wenige Kilometer von der rot-weiß-roten Grenze entfernt. In einem 18,6 Kilometer langen Einzelzeitfahren auf den Luschariberg wird den Radfahrern kurz vor dem Ende der Tour nochmal alles abverlangt werden.

P wie Pause

Viel Pause bekommen die Radprofis beim diesjährigen Giro nicht. Im Vergleich zur letztjährigen Tour de France wird es in Italien dieses Jahr statt drei nur zwei Ruhetage geben. Der erste wird am 15. Mai nach einem 35 Kilometer langen Einzelzeitfahren sein, am zweiten Ruhetag (22. Mai) müssen die Fahrer nochmal Energie für die letzte Rennwoche tanken.

Q wie Quick-Step

Soudal Quick-Step, das belgische Team rund um Remco Evenepoel, setzt sich neben vier Belgiern aus jeweils zwei Italienern und Tschechen zusammen. Im Vergleich zur Tour de France bestehen die insgesamt 22 Teams aus acht und nicht neun Mitgliedern. Der Fahrer mit der Rückennummer, die mit Eins endet, gilt üblicherweise als Kapitän der Truppe - mit den größten Hoffnungen auf den Sieg in der Gesamtwertung.

R wie Rom

Wie für eine Grand Tour üblich, endet die Schlussetappe in der Hauptstadt. Wie ebenfalls für eine Grand Tour üblich, sollte sich bei der Ankunft in Rom nichts mehr an der Gesamtwertung ändern. Viel mehr wird es der letzte große Aufritt der Sprintexperten sein. Apropos...

S wie Sprintwertung

Neben der Gesamt-, Berg-, Nachwuchs- und Teamwertung wird auch die Punktewertung ein spannender Wettkampf sein. Das violette Trikot geht üblicherweise an einen Sprinter. Favoriten sind Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team) und Fernando Gaviria (Movistar Team).

T wie Tadej Pogačar

Mit zwei Tour-de-France-Siegen ist der erst 24-jährige Slowene auf dem besten Weg, zu einem der besten Radfahrer aller Zeiten zu werden. Auf ein Antreten beim Giro müssen sich Fans allerdings weiterhin gedulden, Pogačar konzentriert sich lieber auf seinen dritten Tour-Sieg. Dasselbe gilt für Jonas Vingegaard, der den französischen Klassiker im Vorjahr für sich entscheiden konnte.

Pogacar und VingegaardAPA/AFP/Thomas Samson

U wie Underdogs

Definitiv zu den Außenseitern zählt Team Jayco AlUla. Die australische Mannschaft ist aber zumindest aus rot-weiß-roter Sicht interessant, Lukas Pöstlberger ist nämlich neben Konrad der zweite Österreicher mit einem Giro-Ticket. Der 31-jährige Oberösterreicher darf sich aber zumindest Underdog-Chancen auf einen Etappensieg machen. Immerhin gelang Pöstlberger schon vor sechs Jahren ein Giro-Erfolg.

V wie Vincenzo Nibali

Der legendäre Vincenzo Nibali war der letzte Italiener, der die Heimtour für sich entscheiden konnte. Das war 2016. Die diesjährige große Hoffnung der italienischen Radsport-Fans heißt Damiano Caruso (Bahrain - Victorious).

W wie Wille

Den werden die Fahrer nicht nur auf italienischem, sondern auch Schweizer Boden benötigen. Am 19. Mai ist Crans-Montana der Ankunftsort, den Tag später startet der Giro-Tross in Siders.

X wie Xabier Muriel 

Xabier Muriel ist keine x-beliebige Person, sondern so heißt der assistierende Sportdirektor vom spanischen Movistar Team.

Y wie Yukiya Arashiro

Nicht zu verwechseln mit Xabier Muriel ist Yukiya Arashiro. Der Fahrer von Bahrain Victorious ist der einzige Giro-Teilnehmer aus Japan.

Z wie Ziel

Bei der Zielankunft am 28. Mai in Rom werden sich jene Fahrer, die es bis dorthin geschafft haben, besonders freuen. Dann werden sie insgesamt 3.489,2 Kilometer und 51.400 Höhenmeter bewältigt haben - und sich sicherlich das ein oder andere Glas Vino Rosso teilen.

ribbon Zusammenfassung
  • Alle Jahre wieder befindet sich Italien im sportlichen Ausnahmezustand.
  • Grund ist die italienische Grand Tour namens Giro d'Italia, eines der wichtigsten Radrennen der Welt.
  • In diesem Jahr findet der Giro vom 6. bis zum 28. Mai statt - und macht dabei sogar einen Abstecher durch die Schweiz.
  • PULS 24 liefert mit dem großen Giro-ABC alle Infos, die Sie über das anstehende Radsport-Spektakel wissen müssen.