Bundesliga-Vorstand Ebenbauer: "Fassungslos, was da plötzlich betrieben wird"
Christian Ebenbauer, Vorstandsvorsitzender der Bundesliga, sagt im PULS 24 Interview mit Anchrowoman Bianca Ambros, er habe mit "Kopfschütteln" auf die Ankündigung einer Superliga von zwölf internationalen Top-Clubs aus England, Spanien und Italien reagiert. Von der Idee halte er nichts. Er sei "fassungslos, was da plötzlich betrieben wird", sagt er.
Die Ankündigung einer Superliga sorgte für ein Erdbeben im europäischen Fußball.
"Der Fußballsport lebt davon, dass es jeder von ganz unten bis nach ganz oben schaffen kann, wenn die sportliche Leistung passt", sagt Ebenbauer. Eine Superliga, wie sie aktuell geplant ist, stehe dem komplett entgegen. Die Pläne der Superliga würden den Leistungsgedanken völlig aushebeln. "Das sind nicht die Grundsätze, die verfolgt werden sollten", meint Ebenbauer.
Er glaube auch nicht, dass diese Superliga bei Fans so gut ankomme und dass die Clubs dem Druck der UEFA standhalten würden. "Der Imageschaden, den sich diese zwölf Clubs innerhalb der letzten 24 Stunden zugefügt haben, war ja schon enorm", so Ebenbauer.
Seit einem Jahrzehnt habe es "immer wieder diesen Drohgebärden" gegeben, sagt Ebenbauer. Gerade deshalb habe es von Seiten der UEFA immer wieder Zugeständnisse an die großen Clubs gegeben - zuletzt in Form einer ohnehin nicht unumstrittenen Champions-League-Reform, die am Montag bekannt gegeben wurde. In diese seien genau diese zwölf Clubs auch eingebunden gewesen. "Dass dann genau einen Tag davor von diesen Personen, die auch im Entscheidungsgremium der UEFA sitzen, so einen Schritt setzen, ist schon erstaunlich", meint Ebenbauer.
Von den österreichischen Bundesliga-Clubs hätten keine ein Angebot bekommen, Teil der Superliga zu sein, sagte Ebenbauer.
Real, Chelsea und City droht Champions-League-Ausschluss
Der dänische Verbandspräsident Jesper Möller, der auch Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees ist, sagte in einem Interview am Montag, dass Champions-League-Rekordsieger Real Madrid, Manchester City und Chelsea als Super-League-Mitglieder der Ausschluss aus der laufenden Fußball-Champions-League droht. "Diese Clubs müssen weg, und ich gehe davon aus, dass dies am Freitag geschehen wird", betonte Möller.
Sollte dies tatsächlich passieren, würde nur noch ein einziger Semifinalist - Paris Saint-Germain - übrig bleiben. "Wir müssen dann überlegen, wie wir die Champions League (in dieser Saison) beenden", erklärte Möller mit Verweis auf die außerordentliche Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Freitag.
Zusammenfassung
- Christian Ebenbauer, Vorstandsvorsitzender der Bundesliga, sagt im PULS 24 Interview, er habe mit "Kopfschütteln" auf die Ankündigung einer Superliga von zwölf internationalen Top-Clubs aus England, Spanien und Italien reagiert.
- "Der Fußballsport lebt davon, dass es jeder von ganz unten bis nach ganz oben schaffen kann, wenn die sportliche Leistung passt", sagt Ebenbauer. Eine Superliga, wie sie aktuell geplant ist, stehe dem komplett entgegen.
- Er glaube auch nicht, dass diese Superliga bei Fans so gut ankomme und dass die Clubs dem Druck der UEFA standhalten würden. "Der Imageschaden, den sich diese zwölf Clubs innerhalb der letzten 24 Stunden zugefügt haben, war ja schon enorm", so Ebenbauer.
- Seit einem Jahrzehnt gebe es "immer wieder diesen Drohgebärden" gegeben, sagt Ebenbauer. Gerade deshalb habe es von Seiten der UEFA immer wieder Zugeständnisse an die großen Clubs gegeben - zuletzt in Form der aktuellen Champions-League-Reform.
- In diese seien genau diese zwölf Clubs auch eingebunden gewesen. "Dass dann genau einen Tag davor von diesen Personen, die auch im Entscheidungsgremium der UEFA sitzen, so einen Schritt setzen, ist schon erstaunlich", meint Ebenbauer.
- Von den österreichischen Bundesliga-Clubs hätten keine ein Angebot bekommen, Teil der Superliga zu sein, sagte Ebenbauer.